Altes Köln

Schönrath auf den Karten von Wiebeking und anderen um 1800

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Aus der Zeit um 1800 existieren mindestens drei topographischen Karten des Herzogtums Berg:

  • Wiebeking-Karte von 1789
  • überarbeiteten Version 1799 von Johann Christoph Bechstatt
  • undatierte Karte aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln. Ein Ausschnitt daraus ist veröffentlicht bei Wilfried Litz, Chronik der Kölnischen Litz, Köln 2009, S. 252. Die ursprüngliche Signatur sowie Verfasser und Entstehungsdatum dieser Karte, von der ein reproduzierter Ausschnitt im Besitz von Dr. Wilfried Litz ist, sind aufgrund des Einsturzes des Historischen Archivs 2009 bisher nicht zu ermitteln.

Bei der Betrachtung dieser Karten für den Bereich Schönrath bei Mülheim a. Rh. fällt auf, dass die Landschaft im Grossen und Ganzen übereinstimmend und in gleichem Stil dargestellt ist, und dass das Kartenbild keine wesentliche Veränderung der Landschaft zeigt.

Tatsächlich gab

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Erst nach der französischen, dominanten Besetzung und erst recht nach der Annexion des Herzogtums Berg durch Frankreich 1806 mit dem agilen Napoleon als Vorsteher begannen Veränderungen. also während der Zeit von Karten- zu KartenerstellungDie dritte Karte ist somit spätestens um diese Zeit 1806 erschienen; eher sogar um Anfang 1800, weil die Kartographie der zwischen den Dörfern Dunenwald und Stamheim sich erstreckenden Waldweide trotz der ab 1797/98 erfolgten Waldvernichtung der Gegend unverändert war.[10] 

Die Karten von Wiebeking 1789 und Bechstatt 1799 zeigen nicht das de facto existierende Schönrath an. Stattdessen ist Schönrath fälschlicherweise mit dem dort seit mindestens 1600 existierenden Rotter Hof des Klosters der Prämonstratenserinnen bei Dunenwald verwechselt und mit dem verballhornenden Namen Schüindenbr belegt, wahrscheinlich deshalb, weil dort neben der Landwirtschaft ausgeprägt Ziegelsteine und Schindeln gebrannt wurden[9][15]. Die Wiedeking, Bechstatt Karten geben somit die Gegebenheiten der Waldweide falsch an. Auf der 3. Karte dagegen ist dieser Rotter Hof korrekt angezeigt sowie Schönrath bekundet und zwar in Form zweier Schönrather Höfe.

Letzteres mag auf den ersten Blick erstaunen; dieses ist aber nicht ungewöhnlich, denn in der damals unmotorisierten Welt konnte eine grossflächige Landwirtschaft auf Grund der beschränkten Arbeitgeschwindigkeit der Schaffenden ( Ochse, Pferd, Mensch ) nur auf der Basis verteilt platzierter Hoffilialen rentabel betrieben werden. So wurde die großflächige Landwirtschaft Kalk der Abtei Deutz (heute Stadtteil Köln-Kalk) durch zwei gekoppelte Betriebe durchgeführt, die - obwohl relativ entfernt von einander - den gleichen Namen Kalker Hof trugen. In gleicher Weise wurde somit auch die großflächige Landwirtschaft Schönrath der Abtei Altenberg durch zwei Zweighöfe gleichen namens Schönrather Hof bewerkstelligt. Zudem, die grossen Landwirtschaften Ostpreussens und Pommerns wurden sogar trotz der mittlerweile vorhandenen Motorisierung bis zu Ende des 2.Weltkriegs auf solche Weise geführt.

Der Vergleich der topographischen Karte vor der Säkularisation mit der der preussischen des v. Bila von 1844 oder jetziger Kölner Stadtplänen zeigt, dass Neurath hinsichtlich seiner Lage zur ehemaligen Filiale Schönrather Hof1 (heute Schönrath) erheblich verschoben errichtet wurde, entsprechend der Karten näher an die heutige Berlinerstrasse. Vom Schönrather Hof1 (heute Schönrath) aus geblickt lag der frühere Schönrather Hof2 in Richtung Stammheim, die neu errichtete Hofanlage Neurath dagegen in Richtung Mülheim a. Rh..

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