St. Pantaleon: Unterschied zwischen den Versionen
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Nachdem während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1942-1945 große Teile der Pantaleonskirche zerstört worden waren, wurde ab 1946 in Teilen der Kirche eine Notkirche eingerichtet. Die Wiederaufbaumaßnahmen zogen sich hin bis 1962. Dabei erhielten Mittelschiff und Hochchor eine Kassettendecke anstelle des vorherigen Gewölbes. Der Lettner wurde zurück vor den Chor gesetzt und auf seiner Bühne die Orgel aufgestellt. | Nachdem während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1942-1945 große Teile der Pantaleonskirche zerstört worden waren, wurde ab 1946 in Teilen der Kirche eine Notkirche eingerichtet. Die Wiederaufbaumaßnahmen zogen sich hin bis 1962. Dabei erhielten Mittelschiff und Hochchor eine Kassettendecke anstelle des vorherigen Gewölbes. Der Lettner wurde zurück vor den Chor gesetzt und auf seiner Bühne die Orgel aufgestellt. | ||
Weiterhin wurde die Krypta freigelegt und die Decke im Mittelturm des Westwerks malte man als "Himmlisches Jerusalem" aus. 1964 wurde durch den Erzbischof Josef Kardinal Frings ein neuer Kreuzaltar eingeweiht. Weitere Renovierungen der Kirche St. Pantaleon | Weiterhin wurde die Krypta freigelegt und die Decke im Mittelturm des Westwerks malte man als "Himmlisches Jerusalem" aus. 1964 wurde durch den Erzbischof Josef Kardinal Frings ein neuer Kreuzaltar eingeweiht. Weitere Renovierungen der Kirche erfolgten ab 1993. | ||
Seit 2020 wird St. Pantaleon wieder umfassend saniert und renoviert. Dabei stieß man unter dem Putz des Westbaus auf rund 1000 Jahre altes Bauholz, die für die Fertigstellung des Gewölbes der Marienkapelle verwendet worden waren. | |||
== Kirchenbücher == | == Kirchenbücher == |
Version vom 2. September 2022, 12:39 Uhr
St. Pantaleon ist ein frühromanischer Kirchenbau in Köln. Die Kirche liegt an der Straße "Am Pantaleonsberg" im Stadtteil Altstadt-Süd. In alten Adressbüchern aus dem 18. Jahrhundert ist St. Pantaleon an der heutigen Straße "Am Trutzenberg" verzeichnet, die zu dieser Zeit den Namen "Pantaleonskloster" trug. Sie ist eine der zwölf großen romanischen Basiliken in der Altstadt Kölns, deren Erhalt vom Förderverein Romanische Kirchen Köln unterstützt wird.
St. Pantaleon - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Pantaleon
Patrozinium | St. Pantaleon |
Orden/Stift | Benediktiner |
Gründung | ca. 955/964 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Die Kirche St. Pantaleon ist dem Heiligen Pantaleon sowie den Zwillingsbrüdern St. Cosmas und St. Damian geweiht. Der griechische Originalname des spätantiken Märtyrers St. Pantaleon lautet Panteleímon (Παντελεήμων) und bedeutet Allerbarmer. Pantaleon, der Legende nach ebenso wie Cosmas und Damian ein Arzt aus der frühchristlichen Epoche, gehört zu den vierzehn Nothelfern (s. auch St. Aposteln - Kapelle der 14 Nothelfer) und ist der Patron der Ärzte und Hebammen.
Erzbischof Gunthar von Köln verfügte im Jahre 866 schriftlich, dass bestimmten Kölner Stiftskirchen Ländereien und Einkünfte zugewiesen werden sollten. In diesem Güterverzeichnis, der sogenannten „Guntharschen Güterumschreibung", wird bereits eine vom Dom abhängige, dem Hl. Pantaleon geweihte Kirche mit Armenhospital erwähnt.
Erzbischof Bruno I. von Köln, der 965 in St. Pantaleon beigesetzt wurde, hatte hier im Jahre 964 eine Benediktinerabtei gegründet. Nach seinem Tode, in den Jahren 966-980, errichtete man nach dem Einsturz der alten Kirche einen Neubau, den Erzbischof Warin im Jahre 980 einweihte. Auch eine Klosteranlage wurde in dieser Zeit gebaut. Finanziell unterstützt durch die Kaiserin Thephanu wurde die Kirche bis zum Ende des 11. Jahrhunderts erweitert. Im Jahre 991 wurde Thephanu, zu deren Gedenken man bis heute an ihrem Todestag eine Messe abhält, in St. Pantaleon beigesetzt. Auch ihr Sohn, Kaiser Otto III., wurde vor seiner Beisetzung in Aachen in St. Pantaleon aufgebahrt.
In den Jahren 1056-1075 wurden die Abläufe der Regeln des Benediktinerklosters durch Erzbischof Anno II. von Köln reformiert. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde St. Pantaleon durch verschiedene Baumaßnahmen erweitert und teilweise neu gestaltet. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts stiftete der Abt Johannes Lünninck einen spätgotischen Lettner, der 1502-1503 aufgestellt wurde und der heute die Orgel trägt. In den Jahren 1620-1622 wurde die Kirche, insbesondere das Langhaus und der Chor, nach den Plänen des Architekten Christoph Wamser neu gestaltet. Das Äußere wurde neu verputzt, das Innere neu ausgemalt und in die Fenster wurden farbige Glasgemälde eingebracht. 1652 baute man die Orgel auf, die ab 1695 über dem Lettner, der 1695-1696 versetzt wurde, steht. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde ein neuer, dem Hl. Pantaleon geweihter, Hochaltar aufgestellt und die Kirche im barocken Stil umgestaltet.
Ab 1793 nutzten kaiserlich österreichische Truppen die Kirche als Lazarett und später ab 1798 wurde sie von den französischen Besatzungstruppen als Pferdestall genutzt. 1802 hob man die Abtei St. Pantaleon im Zuge der Säkularisierung auf und die Kirche wurde zur Pfarrkirche. Der preußische König Friedrich Wilhelm II. erhob im Jahre 1819 St. Pantaleon zur evangelischen Garnisonskirche, die danach als Simultankirche für beide Konfessionen genutzt wurde. Das preußische Kriegsministerium als neuer Besitzer der Kirche lies in den Jahren 1890-1892 das Westwerk der Kirche romanisch restaurieren. Im Jahre 1922 tauschte die evangelische Gemeinde St. Pantaleon beim preußischen Staat gegen die nahe gelegene Kartäuserkirche ein und St. Pantaleon wurde wieder zur katholischen Pfarrkirche.
Nachdem während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1942-1945 große Teile der Pantaleonskirche zerstört worden waren, wurde ab 1946 in Teilen der Kirche eine Notkirche eingerichtet. Die Wiederaufbaumaßnahmen zogen sich hin bis 1962. Dabei erhielten Mittelschiff und Hochchor eine Kassettendecke anstelle des vorherigen Gewölbes. Der Lettner wurde zurück vor den Chor gesetzt und auf seiner Bühne die Orgel aufgestellt. Weiterhin wurde die Krypta freigelegt und die Decke im Mittelturm des Westwerks malte man als "Himmlisches Jerusalem" aus. 1964 wurde durch den Erzbischof Josef Kardinal Frings ein neuer Kreuzaltar eingeweiht. Weitere Renovierungen der Kirche erfolgten ab 1993.
Seit 2020 wird St. Pantaleon wieder umfassend saniert und renoviert. Dabei stieß man unter dem Putz des Westbaus auf rund 1000 Jahre altes Bauholz, die für die Fertigstellung des Gewölbes der Marienkapelle verwendet worden waren.
Kirchenbücher
ab 1617 Pfarrgründung 1803, Wiedererhebung als Pfarrkirche 1922
Die Garnisonskirchenbücher sind online verfügbar und werden derzeit in einem Erfassungsprojekt bei CompGen indexiert: Infos zum Projekt
Pfarrgemeinde
Webseite der Gemeinde http://www.sankt-pantaleon.de/
Kreuterkarte
Mauer und Eingang der Abtei St. Pantaleon sind zu finden in der Kreuterkarte K 337-100 - Weidenbach
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 259 Pantaleon - 1082 - 1802
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 378-403: Die Kirche zum heil. Pantaleon, der heil. Reinold und das Quirinus-Hospital
Weblinks
- St. Pantaleon auf der Webseite des Fördervereins "Romanische Kirchen Köln"
- Benediktinerabtei Sankt Pantaleon bei KuLaDig (LVR)
Download für mobile Geräte
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