Das Laurentianer-Gymnasium mit seiner Hauskapelle St. Laurentius befand sich bis 1569 in der heutigen Komödienstraße, danach in der Straße "An der Rechtschule" im Stadtteil Altstadt-Nord.
Laurentianerburse (bis 1569) - Lageplan OpenStreetMap |
Gymnasium Laurentianum (nach 1569) - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zum Gymnasium Laurentianum
Gründung | 1450 |
Funktion | Burse, Gymnasium |
Abriss | 1830 |
Standorte | Komödienstraße (bis 1569) An der Rechtschule 3 (bis 1830) |
Geschichte
Laurentius Buninch van Groninghen hatte sich 1424 als Student in Köln eingeschrieben, erwarb einen Magistergrad in Theologie und den Titel "magister artium" und wurde 1442 und 1443 Rektor an der Universität zu Köln, wo er 1450 die Bursa Laurentiana gründete, eine Institution, die zwölf armen Studenten den Lebensunterhalt sichern sollte. Bunich war Kanoniker am Dom und starb 1470. Angeblich rühmte er sich, den Reformator Johannes Hus (Jan Hus) eigenhändig ins Feuer gestoßen zu haben.
Im Jahre 1569 wurde das Laurentianum von der Schmierstraße (heute: Komödienstraße) an die Nordseite des Minoritenklosters auf die Straße "Op hoigher smitten" (heute: An der Rechtschule) verlegt. Dort befanden sich zwei weitere Bursen, nämlich die 1430 gestiftete Kronenburse („Collegium Hervordianum“) und die am 22. September 1438 gegründete Burse zum Hl. Hieronymus („Collegium sancti Hieronymi“)[1]. Das alte Gebäude des Laurentianum wurde 1594 als baufällig verkauft. Unter dem Regens Paul Kuickhoven aus Roermond wurden in der neuen Anstalt bauliche Verbesserungen vorgenommen und Teile des Minoritenklosters integriert. Unter Caspar Ulenberg, der in den Jahren 1592 bis 1611 Regens der Schule war, erfolgte der Neubau eines Konvikts und unter einem seiner Nachfolger, dem Regens Franz Caspar von Francken-Sierstorff, wurde wieder eine umfassende bauliche Erneuerung vorgenommen.
Ein Gönner des Laurentianums, Jakob de Groote (1664–1698), ein Sohn des Bürgermeisters Heinrich de Groote, stiftete der Schule eine Kapelle, die dem heiligen Laurentius geweiht wurde[2].
In den Jahren 1766 bis 1767 erfuhr das Schulgebäude eine völlige Erneuerung und die Hauptgebäude wurde durch Neubauten ersetzt. Beteiligt waren dieselben Meister, die damals am Gymnasium Montanum arbeiteten, nämlich der Steinmetzmeister Nikolaus Krakamfi und der Zimmermeister Georg Bourscheid. Der Bildhauer Geiger lieferte ein Laurentiusbildnis, das in einer Nische aufgestellt wurde. Dem Hofmaler des Kölner Kurfürsten Clemens August, dem Künstler Johann Martin Metz, wurde die Aufgabe übertragen, einen Giebel "al fresco" (gemalt auf frischen Kalkputz) zu malen und das Gartenhaus zu illuminieren.
In französischer Zeit beherbergte das Gebäude eine Sekundärschule, wurde 1810 zu einer Fabrik umgebaut und 1830 abgerissen[3].
Kreuterkarte
Das Laurentianer-Gymnasium aus der Zeit nach 1569 ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-73-Rechtschule
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirke
Laurentianerburse (Komödienstraße) bis 1569 :
IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: Laurentianerburse
Laurentianer-Gymnasium (An der Rechtschule) ab 1569 :
VII S. Kolumba - das Gymnasium Laurentianum ist auf der Keussen-Karte nicht verzeichnet
Einzelnachweise
- ↑ Artikel An der Rechtschule. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie
- ↑ Artikel Gymnasium Laurentianum Köln. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): "Das Laurentianergymnasium". In: Paul Clemen (Hg.): "Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz". Bd. 7, III. Abt. (Ergänzungsband), Düsseldorf 1937, S. 387-388