Das Kloster der Karmeliter St. Maria vom Berge Karmel befand sich am nördlichen Ende der Severinstraße in der Nähe des Waidmarktes im Stadtteil Altstadt-Süd.
Karmeliter-Kloster - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zum Kloster St. Maria vom Berge Karmel
Patrozinium | St. Maria vom Berge Karmel |
Orden/Stift | "beschuhte" Karmeliter |
Gründung | 1256/60 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Der Legende nach soll ein Ritter Bruno vom Bonnerhof als Kreuzfahrer Kontakte zu den Ordensbrüdern vom Berg Karmel in Palästina gehabt haben, die den späteren Konvent neben dem Waidmarkt gegründet haben sollen.
Ein Grundstückserwerb des Jahres 1256 belegt die Anfänge einer ersten Niederlassung der Kölner Karmeliter. Die in Köln wegen ihres Patroziniums auch „Frauenbrüder“ genannten Mönche waren die Mitglieder eines „Ordens der Brüder der allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel". Überlieferungen, die das Jahr 1220 als Gründung des Ordens in Köln angaben, sind heute nicht mehr nachweisbar. Der Orden ging aus der Tradition des Eremitentums hervor. Nach einer Reform durch die spanische Ordensschwester Teresa von Ávila im Jahre 1560 hatte sich der Karmeliterorden in die vor-reformatorischen "beschuhten Karmeliter" und in die nach-reformatorischen "unbeschuhten Karmeliter" gespalten. Bei den Ordensbrüdern in Köln handelte es sich um "beschuhte Karmeliter". Der Orden ist heute in Köln nur noch in der Form des in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gegründeten weiblichen Ordenszweiges, den ("unbeschuhten") Karmelitinnen existent.
Das Kloster in der Nähe des Kölner Waidmarktes wurde durch die Maßnahmen der Säkularisation 1802 aufgehoben. Bereits 1815 befand sich auf dem Gelände eine preußische Garnisonsbäckerei. Heute befindet sich an der Stelle das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium.
Kreuterkarte
Das Kloster der Karmeliter ("Frauenbrüder") ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-87 - Severinstrasse II
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
X Airsbach - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Karmeliter Kloster"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 228 Karmeliter - 1261-1811
Literatur
- Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Karmeliterkloster. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 191-206
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 30-38: Das vormalige Kloster sammt der Kirche der Carmeliter regulirter Observanz in Köln, die Frauenbrüder genannt (Calceaten)
Weblinks
- Artikel Karmeliterkloster_(Köln). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.