Die Klosterkirche St. Augustinus war eine Kirche von Augustiner-Eremiten. Sie befand sich am heutigen Augustinerplatz zwischen der Hohe Straße und der Großen Sandkaul auf der Grenze der Stadtteile Altstadt-Nord und Altstadt-Süd.
Augustinerkloster - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Augustinus
Patrozinium | St. Augustinus |
Orden/Stift | Augustiner-Eremiten |
Gründung | ca. 1280 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Die Vorgänger der Augustinermönche waren italienische Eremiten und kamen laut Überlieferung im Jahre 1164 als Begleiter der Reliquien der Heiligen Drei Könige aus Mailand nach Köln. Sie kehrten aber nicht wieder zurück, sondern ließen sich in Köln nieder und gründeten dort einen Konvent. 1256 wurde der Augustinerorden aus einem Zusammenschluss verschiedener, lose organisierter Eremitengruppen gebildet und die Gründung des Ordens durch Papst Alexander IV. mit der Bulle "Licet ecclesiae catholicae" besiegelt.
Die Kölner Augustiner, die zunächst eine Niederlassung anderer Stelle des späteren Kleverhofes an der Johannisstraße hatten, erwarben 1280 den Burggrafenhof im Bereich des heutigen Hotel am Augustinerplatz und errichteten dort ihr Klostergebäude, das bis ins 17. Jahrhundert immer wieder durch Neu- und Anbauten erweitert und verändert wurde.
Im Jahre 1512 reiste der Augustinermönch Martin Luther nach Köln, um an einer Generalversammlung des Kölner Augustiner-Eremiten-Ordens im Kloster St. Augustinus teilzunehmen. Damit sollten die Kölner Augustiner, die sich 1509 der strengen Richtung des Ordens angeschlossen hatten, gestärkt werden. Mehrfach versuchte der Erzbischof, gegen den Augustinerkonvent und dessen reformatorische Tendenzen vorzugehen. Als die Gespräche ergebnislos blieben, wurde der Konvent schließlich 1523 der Kölner Theologischen Fakultät unterstellt.[1].
In den Jahren 1789 bis 1802 wurde das Klostergebäude durch wiederholte Einquartierung von Truppen erheblich beschädigt. Im August 1802 wurde die Kirche von der französischen Verwaltung geschlossen und das Kloster aufgehoben. Kirche und Kloster wurden 1807 abgerissen[2][3].
Geistliches Personal
Name | geb.(*) | gest.(†) | Funktion | Zeit(raum) |
Adam Ulrich | Prior | 1510 | ||
Melchior Mirisch | um 1531 | Prior | 1512 | |
Heinrich von Zutphen | 1524 | Mönch | 1515 | |
Johann Tuchscherer | Mönch | 1515 | ||
Johann Ferber | Subprior | 1516 - 1517 | ||
Heinrich Himmel | 1553 | Mönch | um 1523 |
Quelle: Germania Sacra, Augustinereremitenkloster St. Augustinus, Köln
Kreuterkarte
Das Augustinerkloster ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-34 - Hohestrasse II
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
IV S. Alban - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Augustiner-Kloster"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 205 Augustiner - 1257 - 1802
Einzelnachweise
- ↑ Webseite www.via-reformata.de - 12 Stationen der Reformation in Köln
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Augustiner-Eremiten-Kloster (Augustinerplatz). In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 133-149
- ↑ F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844, Band 2, S. 3-15: Das vormalige Kloster der Augustiner in Köln