St. Brigida: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach Angabe der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Lorscher_Frankenchronik Lorscher Chronik] weihte Erzbischof Warinus (976—85) der Hl. Brigida eine Kapelle. Diese wurde später ersetzt durch eine größere Pfarrkirche des nördlichen Marktsprengels, der sich von der Pfarre Klein-St. Martin abtrennte. Urkundlich erwähnt wird die Brigidenpfarrkirche erst im Jahre 1172 und in den Jahren 1178—1183. Ein Marienaltar an der Nordseite neben dem Chor wird 1378 erwähnt. | Nach Angabe der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Lorscher_Frankenchronik Lorscher Chronik] weihte Erzbischof Warinus (976—85) der Hl. Brigida eine Kapelle. Diese wurde später ersetzt durch eine größere Pfarrkirche des nördlichen Marktsprengels, der sich von der Pfarre Klein-St. Martin abtrennte. Urkundlich erwähnt wird die Brigidenpfarrkirche erst im Jahre 1172 und in den Jahren 1178—1183. Ein Marienaltar an der Nordseite neben dem Chor wird 1378 erwähnt. | ||
1452 gehörte St. Brigida zur Martinsabtei als Pfarrkirche. Umfängliche Bauarbeiten an St. Brigiden wurden nachweislich in den Jahren 1480—90 vorgenommen, erst der Anbau einer westlichen und einer südlichen Vorhalle und der spätgotische mehrseitige Ausbau des Hauptchores. Am 24. Juli 1480 gestattet der Abteikonvent eine Erweiterung der Kirche auf der Nordseite im Anschluß an die Halle vor der Abteikirche und deren Südmauer. Man plante eine gedeckte Halle und eine Verbindungstür (''"so daß man alle Zeit unter Dach von St. Martin in St. Brigiden bequem gehen könne"''). Wegen der hierdurch bedingten Wasserableitung von den Kirchendächern traf die Brigidenpfarrei mit der Abtei S. Martin 1481 ein besonderes Abkommen. Im Jahre 1482 ist dieser Anbau mit seinen Gewölben und Emporen, deren Anschlüsse noch an der Nordwand der Martinskirche zu sehen sind, und mit dem anschließenden Durchgang und Aufgang, begonnen und 1490 als nördliches Seitenschiff vollendet worden. Ungefähr gleichzeitig erfolgten ein Neubau der Schule (vor 1480) und die Instandsetzung des an der Lintgasse gelegenen Pfarrhauses. 1784 stieg das Rheinhochwasser bis an den Fuß des engeren Pfarrbezirkes, der inselartig umspült wurde. | |||
*1802 durch Säkularisation auf Abbruch versteigert | *1802 durch Säkularisation auf Abbruch versteigert | ||
*1900 wurden die Sockelfundamente durch Ausgrabungen freigelegt | *1900 wurden die Sockelfundamente durch Ausgrabungen freigelegt |
Version vom 22. März 2022, 15:13 Uhr
St. Brigida (auch St. Brigiden) war eine Pfarrkirche in der Rheinvorstadt (Altstadt-Nord) von Köln mit der Schutzheiligen Brigida von Kildare. Die Nordwand der Kirche an der Lintgasse stand in direkter baulicher Verbindung mit der südlichen Langhauswand der späteren Basilika Groß St. Martin.
Eckdaten zu St. Brigida
Patrozinium | St. Brigida von Kildare |
Orden/Stift | Pfarrkirche |
Gründung | 1172 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Nach Angabe der Lorscher Chronik weihte Erzbischof Warinus (976—85) der Hl. Brigida eine Kapelle. Diese wurde später ersetzt durch eine größere Pfarrkirche des nördlichen Marktsprengels, der sich von der Pfarre Klein-St. Martin abtrennte. Urkundlich erwähnt wird die Brigidenpfarrkirche erst im Jahre 1172 und in den Jahren 1178—1183. Ein Marienaltar an der Nordseite neben dem Chor wird 1378 erwähnt.
1452 gehörte St. Brigida zur Martinsabtei als Pfarrkirche. Umfängliche Bauarbeiten an St. Brigiden wurden nachweislich in den Jahren 1480—90 vorgenommen, erst der Anbau einer westlichen und einer südlichen Vorhalle und der spätgotische mehrseitige Ausbau des Hauptchores. Am 24. Juli 1480 gestattet der Abteikonvent eine Erweiterung der Kirche auf der Nordseite im Anschluß an die Halle vor der Abteikirche und deren Südmauer. Man plante eine gedeckte Halle und eine Verbindungstür ("so daß man alle Zeit unter Dach von St. Martin in St. Brigiden bequem gehen könne"). Wegen der hierdurch bedingten Wasserableitung von den Kirchendächern traf die Brigidenpfarrei mit der Abtei S. Martin 1481 ein besonderes Abkommen. Im Jahre 1482 ist dieser Anbau mit seinen Gewölben und Emporen, deren Anschlüsse noch an der Nordwand der Martinskirche zu sehen sind, und mit dem anschließenden Durchgang und Aufgang, begonnen und 1490 als nördliches Seitenschiff vollendet worden. Ungefähr gleichzeitig erfolgten ein Neubau der Schule (vor 1480) und die Instandsetzung des an der Lintgasse gelegenen Pfarrhauses. 1784 stieg das Rheinhochwasser bis an den Fuß des engeren Pfarrbezirkes, der inselartig umspült wurde.
- 1802 durch Säkularisation auf Abbruch versteigert
- 1900 wurden die Sockelfundamente durch Ausgrabungen freigelegt
Kirchenbücher
ab 1601
Edition Brühl Vol. 208: T 1601-1798; H 1601-1798; S 1731-1804
Pfarrgemeinde
Aufhebung der Pfarrei 1802 durch Säkularisation
Kreuterkarte
Die Kirche ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-3-Bechergasse
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter | |
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