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St. Severin

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St. Severin
St. Severin 1909
St. Severin

Die katholische Pfarrkirche St. Severin ist mit 79 Metern die höchste der zwölf romanischen Basiliken Kölns. Sie ist dem Heiligen Severin, dem dritten Bischof von Köln, geweiht. Die Pfeilerbasilika ist eine ehemalige Chorherren-Stiftskirche und liegt an der Straße "Severinskloster" im Stadtteil Altstadt-Süd.

St. Severin - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Severin

Patrozinium St. Severin
Orden/Stift Kollegiatstift
Gründung vor 800
Aufhebung 1802

Geschichte

Auf der Stelle der heutigen Kirche St. Severin wurde über einem römischen Gräberfeld aus dem 1. Jahrhundert am Ende des 4. Jahrhunderts ein kleines Oratorium erbaut. Das Gräberfeld ist heute unter der Kirche wieder ausgegraben worden und kann dort besichtigt werden. Das Oratorium aus dem 4. Jahrhundert war ein nach Westen gerichteter Saal mit halbrunder Apsis und war 9,20 m lang und 7,60 m breit. Ob dieses Oratorium bereits eine christliche Kirche war oder nur zum Totengedächtnis benutzt wurde, ist derzeit nicht bekannt.

Zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert wurde der Kirchenbau vergrößert, indem er zunächst um Seitenräume und eine Vorhalle und später um ein Atrium erweitert wurde. Im 9. Jahrhundert war er bereits zu einer 30 m langen dreischiffigen Basilika ausgebaut und im 10. Jahrhundert errichtete man einen etwa gleich großen Neubau auf festen Fundamenten. Im heutigen Bau sind noch die Doppelarkaden des ehemaligen Chores und Reste der ursprünglichen Außen- und Hochschiffwände erhalten.

Die älteste Nachricht über ein Stift an St. Severin stammt aus dem Jahre 866. Das exakte Datum der Gründung dieses Stiftes konnte noch nicht ermittelt werden, es lag vermutlich im 8. Jahrhundert. Ebenso unsicher sind die Nachrichten über den Hl. Severin, der gegen Ende des 4. Jahrhunderts gelebt hat, der dritte namentlich genannte Bischof von Köln war und dessen Gebeine in einem Schrein in St. Severin verwahrt und verehrt werden. Den Schrein für die Reliquien des Hl. Severin stiftete Erzbischof Herimann III. am Ende des 11. Jahrhunderts.

Im 11. Jahrhundert errichtete man einen neuen Langchor der Kirche mit zwei Seitenchören und die Hallenkrypta. Um 1300 war der Bau abgeschlossen. Teile der Hallenkrypta und der südlichen Apsis aus dieser Zeit sind heute noch erhalten.

Ende des 14. Jahrhunderts folgte ein Nachfolgebau im gotischen Stil, dem der romanische Westturm zum Opfer fiel. Auch das Langhaus wurde in den folgen zwei Jahrhunderten im spätgotischen Stil erneuert. Nachdem man den alten Turm für baufällig gehalten hatte, wurde zwischen 1518 und 1526 ein neuer Turm errichtet und erhielt dann nach 1533 den spitzen Helm. Vorbild für diesen neuen Turm war der Utrechter Domturm. Ab 1479 baute man das Langhaus weiter um. Diese Maßnahmen dauerten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts an.

Danach, vom 16. bis ins 18. Jahrhundert, erfolgten immer wieder umfangreiche Erweiterungen und Renovierungen an der Ausstattung des Inneren der Kirche.

Im Zuge der Säkularisierung in den Jahren 1802 und 1803 wurde das Chorherrenstift aufgehoben und die Stiftskirche zur Pfarrkirche umgewandelt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten eine Reihe von Änderungen und Instandsetzungen an der Kirche, bei denen barocke Ausstattung und Formen im spätromanischen Stil ersetzt wurden.

1945 schlug eine Brandbombe in den Turm an der Ostseite ein und zerstörte große Teile der Kirche. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis 1961 an. Dabei wurden auch die Ausgrabungen unter der Kirche, die man in den Jahren 1925-1943 und 1953-1955 vorgenommen hatte, zugänglich gemacht.

In den Jahren 1969-1985 wurden an der gesamten Kirche statische Sicherungsmaßnahmen vorgenommen.

Ermöglicht durch die Unterstützung des Fördervereins Romanische Kirchen, wurden in den Jahren 1979-1998 Wandmalereien, Ausstattungsstücke und die Einrichtung von Schatzkammer und Schatzschränken restauriert.

Kirchenbücher

ab 1595

Gemeindemitglieder

Personen aus den Kirchenbüchern von St. Severin sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:

Pfarrgemeinde

Die Pfarrgemeinde St. Severin bildet heute einen Pfarrverbund mit den Kirchen St. Severin, St. Maternus, St. Paul und St. Johann Baptist.

Webseite St. Severin

Geistliches Personal

Name geb.(*) gest.(†) Funktion Zeit(raum)     
Thiebald vor 1165 Probst 1136 - 1149
Konrad von Blankenheim 1196 Probst 1165 - 1196
Arnold von Solms 1296 Probst 1279
Adolf von der Mark 1288 1344 Probst 1308
Gerhard von Andernach 1350/1351 Kanoniker 1327
Gobelin Bayart von Rheinberg Kanoniker 1348
Gerhard de Vivario vor 1364 Dekan 1336 - 1341
magister Marcelius von Inghen Kanoniker 1369
Gerhard von Stromberg Kanoniker 1374
Bernhard von Berne Probst 1378
Johannes von Bothe von Tecklenburg 1393 Kanonikatsbewerber nach 1378 - vor 1393
Hubert Molghyn 1390 Probst 1381 - 1390
Elger von Deutz 1398 Probst 1390 - 1398
Johannes Gebinck Kanoniker 1398
Dr. decret. Gottfried Ghenen von Dinslaken Kanoniker 1398
Heinrich Sticher von Bonn 1420 Probst 1398
Adolf van dem Hirtze 1398 Dechant
Gotfridus de Hamerade Kanoniker Ende 14. / Anfang 15. Jh.
Lic. theol. Heinrich Sanderi Kanonikatsbewerber 1403
Baldewin von Dyck Kanoniker 1403
Johannes Lichtrick genannt Hellinck 1431 Kanoniker 1. Hälfte 15. Jh.
Johann von Pempelfort vor 1421 Probst vor 1421
Bacc. art. Johannes Stoibe von Goch Vikar 1438
Heinrich von Kerpen Kanoniker 1456
Christian Geraldi 1468/1469 Kanonikatsbewerber nach 1465 - vor 1468/1469
Hermann Lüttikehus genannt Nagelsmit 1469 Kanoniker vor 1469
Dr. iur, Johannes von Linz Probst 1483
Dr. Dietrich von Moers 1492 Dechant 1458/59 - vor 1492
Dr. decret. Johann Menchen 1504 Probst vor 1504
Johann Ingenwinkel 1535 Probst vor 1535
Johann Tisch Dechant 1550
Georg Lauer der Jüngere, genannt Disch (Tisch) Dekan 1554
Konrad Gerkinck 1591 Kanoniker 1574 - 1583
Johannes von Werne Dechant frühes 17. Jh.
Johannes Nikolaus Claessens (*) 1650 Kanoniker 1623
Johannes Nicolai Claessens (verwandt mit (*)) 1652 Kanoniker 1625 - 1652
Jodocus von Werne der Jüngere Kanoniker 1. Hälfte 17. Jh.

Quelle: Germania Sacra, Kollegiatstift St. Severin, Köln

Kreuterkarte

Die Kirche St. Severin ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-86 - Severinstrasse I.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

XIII S. Severin - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Severin"

Historisches Archiv der Stadt Köln

Best. 264 Severin - 1158 - 1802

Literatur

Weblinks

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