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St. Maria im Kapitol: Unterschied zwischen den Versionen

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Um 1310 erhält das noch heute vorhandene Dreikönigen-Pförtchen, ein Zugangstor zum Stiftsbezirk von St. Maria im Kapitol, seine gotische Gestalt.
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Im 15. und 16. Jahrhundert wurden eine Sakristei angebaut, die Seitenschiffe vergrößert und gotisch gestaltet und neue Glasgemälde gestiftet..
 
Im 15. und 16. Jahrhundert wurden eine Sakristei angebaut, die Seitenschiffe vergrößert und gotisch gestaltet und neue Glasgemälde gestiftet..

Version vom 19. Juli 2022, 14:50 Uhr

St. Maria im Kapitol

St. Maria im Kapitol ist ein frühromanischer katholischer Kirchenbau in Köln und die größte romanische Kirche der Stadt mit 100 m Länge und 40 m Breite. Sie ist eine der zwölf romanischen Basiliken in der Altstadt Kölns, deren Erhalt vom Förderverein Romanische Kirchen Köln unterstützt wird. Der Namenszusatz im Kapitol weist auf die zuvor an der Stelle befindliche römische Tempel­anlage hin. Sie befindet sich an der Straße "Lichhof" im Stadtteil Altstadt-Süd

St. Maria im Kapitol - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Maria im Kapitol

Patrozinium St. Maria
Orden/Stift Benediktinerinnen // ab 12./13. Jahrhundert Kanonissenstift
Gründung Mitte 10. Jahrhundert
Aufhebung 1802

Geschichte

Als Gründerin der ersten Kirche an dieser Stelle gilt Plektrudis, die Gattin des merowingischen Hausmeiers Pippin des Mittleren von Heristal. Bereits vor dem Jahre 717 ließ sie hier auf den Ruinen eines römischen Tempels (Kapitols) eine Kirche errichten, die noch heute den Namen Maria im Kapitol trägt. Plektrudis wurde auch hier bestattet und ihr Sarkophag, der heute in der Kirche zu sehen ist, wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg in der zerstörten Kirche gefunden.

Bis zur der Mitte des 10. Jahrhunderts lebten hier Stiftsherren, die auf Veranlassung von Erzbischof Bruno I. nach St. Andreas umziehen mussten. Danach gründete Bruno hier ein Benediktinerinnen-Kloster. Berichten zufolge, die aber durch archäologische Fund bisher nicht belegt werden können, brannte die Kirche gegen Ende des 9. Jahrhunderts bei Raubzügen der Normannen ab.

Zur Mitte des 11. Jahrhunderts beschlossen der Kölner Erzbischof Hermann II. und seine Schwester, die Äbtissin Ida des Frauenstifts St. Maria im Kapitol, den Neubau der Kirche. Diese entstand als Kreuzbasilika mit einem Drei-Konchen-Chor. Die Entstehung dieser Art des Chorbaus, der beispielhaft für viele spätere Kirchenbauten werden sollte, wird bis heute auf St. Maria im Kapitol zurückgeführt. Der Neubau wurde 1049 von den Papst Leo IX. und 1069 von Erzbischof Anno II. geweiht.

Im 12. Jahrhundert wurde das Benediktinerinnen-Kloster in ein adeliges Damenstift umgewandelt. Zu dieser Zeit wurde auch erhebliche Erneuerungen und Instandsetzungen an den Konchen und dem Kreuzgang vorgenommen. Um 1175 errichtete man die oberen hohen Teile der drei westlichen Türme, so wie sie 1571 auf der Karte von Mercator zu sehen sind. Auch zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche durch verschiedene Baumaßnahmen umgestaltet.

Carl Rüdell, Dreikönigenpförtchen

Um 1310 erhält das noch heute vorhandene Dreikönigenpförtchen, ein Zugangstor zum Stiftsbezirk von St. Maria im Kapitol, seine gotische Gestalt.

Im 15. und 16. Jahrhundert wurden eine Sakristei angebaut, die Seitenschiffe vergrößert und gotisch gestaltet und neue Glasgemälde gestiftet.. In den Jahren 1517–23 gaben Kölner Patrizierfamilien einen Lettner (Chorschranke) für die Kirche in Auftrag, der 1525 aufgebaut wurde. Dieser Lettner ist im Stile der Renaissance ausgeführt, besteht aus schwarzem Marmor und weißem Kalkstein und ist das früheste Renaissance-Werk Kölns. Heute dient der Lettnr als Empore für die Klais-Orgel.

Lettner mit Klais-Orgel

Im Jahre 1637 stürzte der Glockenturm im Westen ein und wurde bis 1654 in bescheidenerer Form und geringerer Höhe wieder aufgebaut. 1780 wurden wegen Baufälligkeit die Seitentürme des Westbaus auf ihre heutige Höhe abgetragen.

Im Jahre 1802 wurde das Damenstift im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und St. Maria im Kapitol von der Pfarre Klein St. Martin als Pfarrkirche übernommen. Zwischen 1832 und 1834 wurde die Nordvorhalle abgerissen und wieder neu errichtet. Ebenso wurden 1849 West- und Nordflügel des Kreuzgangs abgerissen und wieder aufgebaut und 1859 riss man die Südvorhalle wegen Baufälligkeit ab und baute sie ab 1862 im Stil des 12. Jahrhunderts wieder auf.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt St. Maria im Kapitol durch Bombenangriffe gewaltige Schäden. Viele Gebäudeteile stürzten ein oder wurden schwer beschädigt. Erst 1950 richtete man wieder eine Notkirche ein und begann 1952 mit dem Wiederaufbau, der erst 1984 abgeschlossen wurde. Zum Weihnachtsgottesdienst am 24.12.1984 ist die Wiederherstellung des gesamten Kirchenraumes nach fast 40 Jahren nahezu abgeschlossen.

Maria im Kapitol hatte über Jahrhunderte und bis heute eine besondere Bedeutung zu Weihnachten. Die Kirche ist im Grundriss der Geburtskirche in Bethlehem nachgebildet.

Kirchenbücher

ab 1608

Pfarrgemeinde

gehört heute zum Seelsorgebereich D im Erzbistum

Webseite

Online-Quellen

Transkribierte Stiftsurkunden in Monasterium: https://www.monasterium.net/mom/DE-AEK/MiK/fond

Schreinsbezirk

Ist in Schreinsbezirk

Literatur

Weblinks

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