St. Paul: Unterschied zwischen den Versionen
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|vor 1106 (evtl. bereits im 10. Jahrhundert) | |||
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|1803 (St. Andreas übernimmt die Pfarre) | |||
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== Geschichte == | |||
Die erste Erwähnung der Kirche '''St. Paul''' stammt aus einer Zeit vor dem Jahre 1106. 1151/65 wird ein Hermannus als "ecclasiasticus St. Pauli" (Kleriker bei St. Paul) bezeichnet. | |||
St. Paul lag gegenüber der Andreaskirche auf einem sehr engen Grundstück und war ein Saalbau von ungefähr 7x14m und scheint eine halbrunde Westapsis besessen zu haben. Die Pfarrei war mit einer St. Michaelsvikarie des Andreasstifts verbunden. Urkunden vom 22. Januar und 3. Februar 1472 berichten über eine Erweiterung der Kirchenschiffe, die am 24. März 1476 eingeweiht wurden. 1491 erhielt die Kirche ein neues Gewölbe und eine neue Sakristei. | |||
Aus dem Jahre 1654 wird wiederum von einem neu angefangenen Kirchenbau berichtet. | |||
Die Kirche bestand aus einer Baugruppe von mehreren nebeneinander gelegenen Schiffen mit drei gleichgerichteten Satteldächern. Der Eingang lag am Andreaskloster auf der Westseite, die Ostseite wies große Fenster auf. Westlich der Kirche lag der Friedhof und südlich schloss sich ein Immunitätstor an. Über diesem Tor befanden sich zwei bronzene Knabenfiguren, die eine mit einer Katze und einer Maus, die andere mit einem Hund und einem Hasen in den Händen, die laut einer Inschrift die Bekehrung eines Juden zum Christentum beschreiben sollten. Das Pfarrhaus lag anfangs auf der Südseite der Komödienstraße, seit 1479 auf der Ostseite der Marzellenstraße. 1773 wurde es umgebaut. | |||
Die Pfarrkirche wurde 1803 geschlossen und der Pfarrei St. Andreas zugewiesen. 1807 wurde die Paulskirche abgerissen. An ihrer Stelle wurden 1834 zwei neue Häuser erbaut<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Pfarrkirche S. Paul''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 102-104</ref>. | |||
== Pfarrgemeinde == | |||
[[Datei:St. Paul, Köln-7108.jpg|mini|Die 1908 erbaute neugotische Pfarrkirche St. Paul]] | |||
Die Pfarrgemeinde entstand 1908 wieder durch die Weihe einer '''neuen Kirche St. Paul''' und gehört heute als Filialkirche zur Kirchengemeinde [[St. Severin]]. Die neugotischen Pfarrkirche steht heute an der [[Vorgebirgstraße]] / [[Lothringer Straße]] (Höhe [[Sachsenring]]) im Stadtbezirk [[Neustadt-Süd]]. Die polnische und die portugiesische Gemeinden in Köln feiern in St. Paul ihre Gottesdienste. | |||
== Priester == | |||
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|'''''Zeitraum''''' | |||
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|1476 | |||
|Johann von Sommeren | |||
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|Anton Swölgen | |||
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|1634 - 1653 | |||
|Mathias Hoen | |||
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<small>''Quelle: Mehring/Reichert - s. Literatur''</small> | |||
== Kirchenbücher == | |||
ab [[Belegt für::1610]]<br> | |||
Die Bestände liegen alle unter St. Andreas. | |||
== Gemeindemitglieder == | |||
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Paul sind zu finden auf unserer Partnerwebseite [https://koelnerbuerger.de koelnerbuerger.de]: | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S356 Taufregister 1610-1627] | |||
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*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S2723 Taufregister 1766-1798] | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S362 Heiratsregister 1727-1798] | |||
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== Kreuterkarte == | |||
Die Kirche St. Paul ist zu finden in der Kreuterkarte [[:Datei:Kreuter 106.jpg|K 337-106 - Marzellenstrasse]]. | |||
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | [[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | ||
== Schreinsbezirk == | |||
[[Schreinsbezirk_IX_Niederich|IX Niederich]] | [[Schreinsbezirk_IX_Niederich|IX Niederich]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Paul"''' | ||
==== | == Literatur == | ||
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA107#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 107-117: ''Die ehemalige St. Paulus-Pfarrkirche''] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
==== | == Weblinks == | ||
[https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Paul Kirche ''St. Paul''] auf der Webseite der katholischen Kirchengemeinde St. Severin Köln | |||
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[[Kategorie:Bauwerk]] | [[Kategorie:Bauwerk]] | ||
[[Kategorie:Romanische Kirche]] |
Aktuelle Version vom 21. November 2022, 18:57 Uhr
St. Paul war eine romanische Pfarrkirche und Pfarrei der mittelalterlichen Stadt Köln, die später der Stiftskirche St. Andreas unterstand. Sie stand an der Marzellenstraße/Ecke Komödienstraße im Stadtteil Altstadt-Nord in Verbindung zu St. Andreas.
St. Paul - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Paul
Patrozinium | St. Paulus |
Funktion | Pfarrkirche |
Gründung | vor 1106 (evtl. bereits im 10. Jahrhundert) |
Aufhebung | 1803 (St. Andreas übernimmt die Pfarre) |
Geschichte
Die erste Erwähnung der Kirche St. Paul stammt aus einer Zeit vor dem Jahre 1106. 1151/65 wird ein Hermannus als "ecclasiasticus St. Pauli" (Kleriker bei St. Paul) bezeichnet.
St. Paul lag gegenüber der Andreaskirche auf einem sehr engen Grundstück und war ein Saalbau von ungefähr 7x14m und scheint eine halbrunde Westapsis besessen zu haben. Die Pfarrei war mit einer St. Michaelsvikarie des Andreasstifts verbunden. Urkunden vom 22. Januar und 3. Februar 1472 berichten über eine Erweiterung der Kirchenschiffe, die am 24. März 1476 eingeweiht wurden. 1491 erhielt die Kirche ein neues Gewölbe und eine neue Sakristei. Aus dem Jahre 1654 wird wiederum von einem neu angefangenen Kirchenbau berichtet.
Die Kirche bestand aus einer Baugruppe von mehreren nebeneinander gelegenen Schiffen mit drei gleichgerichteten Satteldächern. Der Eingang lag am Andreaskloster auf der Westseite, die Ostseite wies große Fenster auf. Westlich der Kirche lag der Friedhof und südlich schloss sich ein Immunitätstor an. Über diesem Tor befanden sich zwei bronzene Knabenfiguren, die eine mit einer Katze und einer Maus, die andere mit einem Hund und einem Hasen in den Händen, die laut einer Inschrift die Bekehrung eines Juden zum Christentum beschreiben sollten. Das Pfarrhaus lag anfangs auf der Südseite der Komödienstraße, seit 1479 auf der Ostseite der Marzellenstraße. 1773 wurde es umgebaut.
Die Pfarrkirche wurde 1803 geschlossen und der Pfarrei St. Andreas zugewiesen. 1807 wurde die Paulskirche abgerissen. An ihrer Stelle wurden 1834 zwei neue Häuser erbaut[1].
Pfarrgemeinde
Die Pfarrgemeinde entstand 1908 wieder durch die Weihe einer neuen Kirche St. Paul und gehört heute als Filialkirche zur Kirchengemeinde St. Severin. Die neugotischen Pfarrkirche steht heute an der Vorgebirgstraße / Lothringer Straße (Höhe Sachsenring) im Stadtbezirk Neustadt-Süd. Die polnische und die portugiesische Gemeinden in Köln feiern in St. Paul ihre Gottesdienste.
Priester
Zeitraum | Name |
1476 | Johann von Sommeren |
1492 | Anton Swölgen |
1634 - 1653 | Mathias Hoen |
Quelle: Mehring/Reichert - s. Literatur
Kirchenbücher
ab 1610
Die Bestände liegen alle unter St. Andreas.
Gemeindemitglieder
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Paul sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:
- Taufregister 1610-1627
- Taufregister 1630-1656, Heiratsregister 1637-1655
- Taufregister 1656-1720, 1731
- Taufregister 1703-1735
- Taufregister 1734-1766
- Taufregister 1766-1798
- Heiratsregister 1727-1798
- Sterberegister 1778-1803
Kreuterkarte
Die Kirche St. Paul ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-106 - Marzellenstrasse.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
IX Niederich - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Paul"
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 107-117: Die ehemalige St. Paulus-Pfarrkirche
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche S. Paul. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 102-104
Weblinks
Kirche St. Paul auf der Webseite der katholischen Kirchengemeinde St. Severin Köln
Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter | |
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