Klein St. Martin: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Januar 2023, 12:46 Uhr
Klein St. Martin war eine Kölner Pfarrkirche, die zusammen mit der Stiftskirche Groß St. Martin und vielen anderen Kirchen und Gebäuden das Kölner Rheinpanorama im Stadtteil Altstadt-Süd bestimmte. Der Kirchturm blieb nach dem Abriss der Kirche im frühen 19. Jahrhundert erhalten und wurde nach der Zerstörung des 2. Weltkrieges wieder aufgebaut. Die Kirche lag an der Straße Vor St. Martin, der wiederaufgebaute Turm der Kirche und die Kapelle liegen heute an der Augustinerstraße/Ecke Martinstraße.
Klein St. Martin - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu Klein St. Martin
Patrozinium | St. Martin |
Funktion | Pfarrkirche |
Gründung | um 1100 |
Aufhebung | 1803 |
Geschichte
Wahrscheinlich ausgehend von dem Benediktinerkloster St. Martin, wurde um das Jahr 1100 im Marktgebiet eine Martinspfarre gegründet, von der sich die Pfarre St. Brigiden danach trennte. Die Pfarrkirche wird in der Schreinskarte um 1140 und in Urkunden zwischen 1172 und 1190 erwähnt. Mit dem Stift St. Maria im Kapitol gab es in der Folgezeit lang anhaltende Streitigkeiten um das Patronat des Pfarrsprengels.
Die Kirche hatte an der Westseite einen Eingang von der Martinstraße, im Ostteil zwei Zugänge vom anliegenden Friedhof aus. An der Ostseite war die Straße Vor St. Martin nur vier Schritt breit. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde eine Erweiterung Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte ein umfassender Umbau. Danach, im Jahre 1472, wurde die Pfarrkirche als "neue Kirche" bezeichnet. Um sie herum schuf man eine Anzahl kleiner Wohnungen für Kaplan, Küster und bedürftige Pfarrmitglieder. Im Jahre 1489 wurden die Kirchenhallen neu gewölbt und in den Jahren um 1640 und 1750 wurde die Kirche wiederum renoviert und instand gesetzt.
Am 16. August 1802 wurde der Kirchturm von einem Blitzstrahl getroffen. Im Zuge der Säkularisierung wurde die Martinskirche 1803 geschlossen und der Pfarrgottesdienst in die ehemalige Stiftskirche St. Maria im Kapitol verlegt. Das Kirchengebäude mit den anliegenden Häusern wurde 1805 zum Verkauf angeboten und gelangte in den Besitz der neuen Pfarrgemeinde, die die ehemalige Kirche 1814 als Salzmagazin an das Königliche Oberbergamt vermietete und die übrigen Gebäude in Dienstwohnungen und eine Schule umwandelte. Am Ende des Jahres 1820 beschloss der Kirchenvorstand wegen „kostspieligen Dachunterhalts und zunehmender Baufälligkeit“ einen Verkauf von Pfarrkirche und Friedhofsgelände. 1824 wurde die Kirche versteigert und in der Folgezeit abgerissen. Den viergeschossigen Turm ließ man stehen. Das alte Pfarrhaus südlich der Kirche wurde verkauft und die Pfarrwohnung in das ehemalige Äbtissinnenhaus von St. Maria im Kapitol verlegt.[1].
Im Zweiten Weltkrieg brannte der Turm aus und wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut, allerdings mit einer wesentlich stumpferen Turmspitze als zuvor. Im Untergeschoss des Turms wurde 1954 eine Andachtskapelle eingerichtet.
Kirchenbücher
ab 1599
Gemeindemitglieder
Personen aus den Kirchenbüchern von Klein St. Martin sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:
- Taufregister, Heiratsregister 1599-1605
- Taufregister, Heiratsregister 1605-1609
- Taufregister, Heiratsregister 1609-1613
- Taufregister, Heiratsregister 1613-1620
- Taufregister, Heiratsregister 1620-1628, Sterberegister 1708
- Taufregister, Heiratsregister 1628-1636
- Taufregister 1636-1644
- Taufregister 1644-1648
- Taufregister 1648-1653
- Taufregister 1653-1660
- Taufregister 1660-1666
- Taufregister 1666-1677
- Taufregister 1677-1688
- Taufregister 1688-1703
- Taufregister 1703-1712
- Taufregister 1712-1736
- Taufregister 1699-1747
- Taufregister 1747-1788
- Taufregister 1788-1798
- Heiratsregister 1736-1781, Sterberegister 1726-1798
- Heiratsregister 1779-1798
Bewohner ohne nähere Adresse
Hausname | Bewohner | Jahr | Quelle |
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† Forstier Voestier Henrich, Wittib Frantzens Anna Maria | 1715 | Schleicher EinwohnVz p 41 & Kölner Bürger | |
Dahlbenden Johannes, extraneus, BürgerR an St. Martin 15.12.1700, Weinhändler qual bei d Fassbindern mit großer Bürgerschaft, auch zum Schrein 13.1 1713, ⚭ Frentzen Margarethe m Dispens in Keldenich v 12.2.1692 | ---"--- | -----------"-------------- 26 | |
Herckenrath Caspar, Kölner, Schreiner qual bei d Steinmetzern, ⚭ um 1694 in Klein St. Martin Honthumb Sibilla | ---"--- | ----"---- 58, Kölner Bürger | |
Hermeling Heinrich, Kölner, BürgerR St. Johann Baptist 23.11.1699, Sohn des RatsH Heinrich Hermeling und der Leckers Adelheid, ~ 6.1.1677 in St. Kolumba, Hosenkrämer qual bei d Gewandmachern, mit ⚭ zum Schrein 3.7.1711, ⚭ 1699 in St. Johann Baptist Schnorrenberg Anna Margaretha | ---"--- | ----"---- 59, Kölner Bürger | |
Caldenborn Johann Rudolf, extraneus, BürgerR 14.1.1699, Kaufmann, ⚭ Beusen/Beuesser Anna Benigna m Dispens v 22.9.1698 in Klein St. Martin; Kinder ~ um 1715 dort, sonst in St. Brigida. | ---"--- | ----"---- 68, Kölner Bürger, Familysearch | |
Lambino Georg, extraneus, † 22.3.1719, Pumpenmacher qual bei d Steinmetzern mit der großen Bürgerschaft; Herr Ratsherr 1710-1716; ⚭ I Werden Katharina Nargarethe m Dispens Klein St. Martin v 6.7.1691; ⚭ II Wachendorf Gertrud m Dispens v 27.9.1698 in St. Alban; ⚭ III Cloudt / Claudt Maria Elisabeth, Witwe, m Dispens v 22.11.1715; alle Kinder ~ in Klein St. Martin | ---"--- | -----------"-------------- 82, Familysearch | |
Ludowig / Ludwig Dietrich / Theodor, extraneus, Wullenweber qual bei d Gewandmachern, ⚭ Sommer Sofia Catharina von St. Alban m Dispens St. Klein St. Martin v 21.1.1712, da auch Kinder ~ 1712-1727 | ---"--- | -----------"-------------- 89, Kölner Bürger |
Pfarrgemeinde
Die ehemalige katho lische Pfarrgemeinde von Klein St. Martin bestand bis 1803 und gehört heute zur Pfarre von St. Maria im Kapitol.
Priester
Zeitraum | Name |
1473-1498 | Kornelius Pays de Breda |
1498-1522 | Remigius de Porta |
1542-1564 | Heinrich Buschers |
1567-1585 | Johannes de Catena |
1606-1626 | Adolf Schulken |
1626-1647 | Johannes Goer |
1647-1668 | Wilhelm Molitor |
1668-1712 | Johannes Audifax Xylander |
1712-1735 | Peter Wirtz |
1736-1738 | Gerhard Tilmetz |
1738-1762 | Heinrich Breisgen |
1762-1772 | Arnold Heinrich Wolff |
1772-1784 | Heinrich Joseph Klein |
1784-1803 | Peter Anth[2] |
Quelle: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz[3]
Kreuterkarte
Die Kirche Klein St. Martin ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-102 - s. Brigida.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
I S. Martin - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Pfarrkirche Kl. S. Martin"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 236 Klein St. Martin - 15. Jh. - 18. Jh.
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 200-204: Die kleine St. Martinspfarr-Kirche
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche Klein-S. Martin. In: Paul Clemen (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 74-85
- ↑ Der Kölner Stadtpfarrer Peter Anth in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 82, 1907
- ↑ Hugo Rathgens (Bearb.): Bildnisse der Pfarrer von Klein St. Martin. In: Paul Clemen (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, I. Abt., Düsseldorf 1911, S. 273-275
Weblinks
- Artikel Klein St. Martin. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Pfarrkirche Klein Sankt Martin bei KuLaDig (LVR)
Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter | |
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