Klein St. Martin: Unterschied zwischen den Versionen
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* Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Klein_St._Martin ''Klein St. Martin'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. | * Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Klein_St._Martin ''Klein St. Martin'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. | ||
* [https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-267740 Pfarrkirche Klein Sankt Martin] bei KuLaDig (LVR) | * [https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-267740 ''Pfarrkirche Klein Sankt Martin''] bei KuLaDig (LVR) | ||
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Version vom 27. Juni 2022, 18:14 Uhr
Klein St. Martin war eine Kölner Pfarrkirche, die zusammen mit der Stiftskirche Groß St. Martin und vielen anderen Kirchen und Gebäuden das Kölner Rheinpanorama im Stadtteil Altstadt-Süd bestimmte. Der Kirchturm blieb nach dem Abriss der Kirche im frühen 19. Jahrhundert erhalten und wurde nach der Zerstörung des 2. Weltkrieges wieder aufgebaut. Die Kirche lag an der Straße Vor St. Martin, der wiederaufgebaute Turm der Kirche und die Kapelle liegen heute an der Augustinerstraße/Ecke Martinstraße.
Klein St. Martin - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu Klein St. Martin
Patrozinium | St. Martin |
Funktion | Pfarrkirche |
Gründung | um 1100 |
Aufhebung | 1803 |
Geschichte
Wahrscheinlich ausgehend von dem Benediktinerkloster St. Martin, wurde um das Jahr 1100 im Marktgebiet eine Martinspfarre gegründet, von der sich die Pfarre St. Brigiden danach trennte. Die Pfarrkirche wird in der Schreinskarte um 1140 und in Urkunden zwischen 1172 und 1190 erwähnt. Mit dem Stift St. Maria im Kapitol gab es in der Folgezeit lang anhaltende Streitigkeiten um das Patronat des Pfarrsprengels.
Die Kirche hatte an der Westseite einen Eingang von der Martinstraße, im Ostteil zwei Zugänge vom anliegenden Friedhof aus. An der Ostseite war die Straße Vor St. Martin nur vier Schritt breit. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde eine Erweiterung Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte ein umfassender Umbau. Danach, im Jahre 1472, wurde die Pfarrkirche als "neue Kirche" bezeichnet. Um sie herum schuf man eine Anzahl kleiner Wohnungen für Kaplan, Küster und bedürftige Pfarrmitglieder. Im Jahre 1489 wurden die Kirchenhallen neu gewölbt und in den Jahren um 1640 und 1750 wurde die Kirche wiederum renoviert und instand gesetzt.
Am 16. August 1802 wurde der Kirchturm von einem Blitzstrahl getroffen. Im Zuge der Säkularisierung wurde die Martinskirche 1803 geschlossen und der Pfarrgottesdienst in die ehemalige Stiftskirche St. Maria im Kapitol verlegt. Das Kirchengebäude mit den anliegenden Häusern wurde 1805 zum Verkauf angeboten und gelangte in den Besitz der neuen Pfarrgemeinde, die die ehemalige Kirche 1814 als Salzmagazin an das Königliche Oberbergamt vermietete und die übrigen Gebäude in Dienstwohnungen und eine Schule umwandelte. Am Ende des Jahres 1820 beschloss der Kirchenvorstand wegen „kostspieligen Dachunterhalts und zunehmender Baufälligkeit“ einen Verkauf von Pfarrkirche und Friedhofsgelände. 1824 wurde die Kirche versteigert und in der Folgezeit abgerissen. Den viergeschossigen Turm ließ man stehen. Das alte Pfarrhaus südlich der Kirche wurde verkauft und die Pfarrwohnung in das ehemalige Äbtissinnenhaus von St. Maria im Kapitol verlegt.[1].
Im Zweiten Weltkrieg brannte der Turm aus und wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut, allerdings mit einer wesentlich stumpferen Turmspitze als zuvor. Im Untergeschoss des Turms wurde 1954 eine Andachtskapelle eingerichtet.
Kreuterkarte
Die Kirche Klein St. Martin ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-102 - s. Brigida.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Kirchenbücher
ab 1599
Pfarrgemeinde
Die ehemalige katholische Pfarrgemeinde von Klein St. Martin bestand bis 1803 und gehört heute zur Pfarre von St. Maria im Kapitol.
Priester
Zeitraum | Name |
1473—1498 | Kornelius Pays de Breda |
1498—1522 | Remigius de Porta |
1542—1564 | Heinrich Buschers |
1567—1585 | Johannes de Catena |
1606—1626 | Adolf Schulken |
1626—1647 | Johannes Goer |
1647—1668 | Wilhelm Molitor |
1668—1712 | Johannes Audifax Xylander |
1712—1735 | Peter Wirtz |
1736—1738 | Gerhard Tilmetz |
1738—1762 | Heinrich Breisgen |
1762—1772 | Arnold Heinrich Wolff |
1772—1784 | Heinrich Joseph Klein |
1784—1803 | Peter Anth[2] |
Quelle: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz[3]
Weblinks
- Artikel Klein St. Martin. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Pfarrkirche Klein Sankt Martin bei KuLaDig (LVR)
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 200-204: Die kleine St. Martinspfarr-Kirche
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche Klein-S. Martin. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 74-85
- ↑ Der Kölner Stadtpfarrer Peter Anth in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 82, 1907
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Bildnisse der Pfarrer von Klein St. Martin. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, I. Abt., Düsseldorf 1911, S. 273-275
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