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Klein St. Martin: Unterschied zwischen den Versionen

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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Klein_St._Martin ''Klein St. Martin'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
* Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Klein_St._Martin ''Klein St. Martin'']. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
* [https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-267740 Pfarrkirche Klein Sankt Martin] bei KuLaDig (LVR)
* [https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-267740 ''Pfarrkirche Klein Sankt Martin''] bei KuLaDig (LVR)


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 27. Juni 2022, 18:14 Uhr

Rekonstruktion von Klein St. Martin und Umgebung von Nordosten in einem Modell
Klein St. Martin, Ausschnitt aus der Stadtansicht von Anton Woensam, 1531

Klein St. Martin war eine Kölner Pfarrkirche, die zusammen mit der Stiftskirche Groß St. Martin und vielen anderen Kirchen und Gebäuden das Kölner Rheinpanorama im Stadtteil Altstadt-Süd bestimmte. Der Kirchturm blieb nach dem Abriss der Kirche im frühen 19. Jahrhundert erhalten und wurde nach der Zerstörung des 2. Weltkrieges wieder aufgebaut. Die Kirche lag an der Straße Vor St. Martin, der wiederaufgebaute Turm der Kirche und die Kapelle liegen heute an der Augustinerstraße/Ecke Martinstraße.

Klein St. Martin - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu Klein St. Martin

Patrozinium St. Martin
Funktion Pfarrkirche
Gründung um 1100
Aufhebung 1803

Geschichte

Wahrscheinlich ausgehend von dem Benediktinerkloster St. Martin, wurde um das Jahr 1100 im Marktgebiet eine Martinspfarre gegründet, von der sich die Pfarre St. Brigiden danach trennte. Die Pfarrkirche wird in der Schreinskarte um 1140 und in Urkunden zwischen 1172 und 1190 erwähnt. Mit dem Stift St. Maria im Kapitol gab es in der Folgezeit lang anhaltende Streitigkeiten um das Patronat des Pfarrsprengels.

Die Kirche hatte an der Westseite einen Eingang von der Martinstraße, im Ostteil zwei Zugänge vom anliegenden Friedhof aus. An der Ostseite war die Straße Vor St. Martin nur vier Schritt breit. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde eine Erweiterung Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte ein umfassender Umbau. Danach, im Jahre 1472, wurde die Pfarrkirche als "neue Kirche" bezeichnet. Um sie herum schuf man eine Anzahl kleiner Wohnungen für Kaplan, Küster und bedürftige Pfarrmitglieder. Im Jahre 1489 wurden die Kirchenhallen neu gewölbt und in den Jahren um 1640 und 1750 wurde die Kirche wiederum renoviert und instand gesetzt.

Am 16. August 1802 wurde der Kirchturm von einem Blitzstrahl getroffen. Im Zuge der Säkularisierung wurde die Martinskirche 1803 geschlossen und der Pfarrgottesdienst in die ehemalige Stiftskirche St. Maria im Kapitol verlegt. Das Kirchengebäude mit den anliegenden Häusern wurde 1805 zum Verkauf angeboten und gelangte in den Besitz der neuen Pfarrgemeinde, die die ehemalige Kirche 1814 als Salzmagazin an das Königliche Oberbergamt vermietete und die übrigen Gebäude in Dienstwohnungen und eine Schule umwandelte. Am Ende des Jahres 1820 beschloss der Kirchenvorstand wegen „kostspieligen Dachunterhalts und zunehmender Baufälligkeit“ einen Verkauf von Pfarrkirche und Friedhofsgelände. 1824 wurde die Kirche versteigert und in der Folgezeit abgerissen. Den viergeschossigen Turm ließ man stehen. Das alte Pfarrhaus südlich der Kirche wurde verkauft und die Pfarrwohnung in das ehemalige Äbtissinnenhaus von St. Maria im Kapitol verlegt.[1].

Im Zweiten Weltkrieg brannte der Turm aus und wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut, allerdings mit einer wesentlich stumpferen Turmspitze als zuvor. Im Untergeschoss des Turms wurde 1954 eine Andachtskapelle eingerichtet.

Kreuterkarte

Die Kirche Klein St. Martin ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-102 - s. Brigida.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

I S. Martin

Kirchenbücher

ab 1599

Pfarrgemeinde

Klein-St. Martin, heutiger Kirchturm und Kapelle

Die ehemalige katholische Pfarrgemeinde von Klein St. Martin bestand bis 1803 und gehört heute zur Pfarre von St. Maria im Kapitol.

Priester

Zeitraum Name
1473—1498 Kornelius Pays de Breda
1498—1522 Remigius de Porta
1542—1564 Heinrich Buschers
1567—1585 Johannes de Catena
1606—1626 Adolf Schulken
1626—1647 Johannes Goer
1647—1668 Wilhelm Molitor
1668—1712 Johannes Audifax Xylander
1712—1735 Peter Wirtz
1736—1738 Gerhard Tilmetz
1738—1762 Heinrich Breisgen
1762—1772 Arnold Heinrich Wolff
1772—1784 Heinrich Joseph Klein
1784—1803 Peter Anth[2]

Quelle: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz[3]

Weblinks

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 200-204: Die kleine St. Martinspfarr-Kirche

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche Klein-S. Martin. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 74-85
  2. Der Kölner Stadtpfarrer Peter Anth in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 82, 1907
  3. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Bildnisse der Pfarrer von Klein St. Martin. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, I. Abt., Düsseldorf 1911, S. 273-275


Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter


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Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im heutigen Dekanat Köln

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