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[https://www.stgereon.de/ Webseite von St. Gereon]
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== Geistliches Personal ==
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Version vom 15. November 2022, 13:46 Uhr

St. Gereon mit seiner Stiftanlage, Kupferstich des 17. Jahrhunderts
St. Gereon um 1900
St. Gereon Kirche 1872

St. Gereon ist eine ehemalige Stiftskirche und eine der zwölf großen romanischen Kirchen in Köln und liegt an der Straße "Gereonshof" im Stadtteil Altstadt-Nord. Den Grundriss des zentralen westlichen Teils der Kirche bildet ein Dekagon (Zehneck), unter dem sich heute noch Teile eines ovalen Baus aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts befinden.

St. Gereon - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Gereon

Patrozinium St. Gereon
Orden/Stift Kollegiatstift
Gründung vor 840
Aufhebung 1802

Geschichte

Vermutlich bereits im 4. Jahrhundert wurde die Gereonskirche auf einer römisch-frühchristlichen Kultstätte errichtet. Die Gründung der Kirche ist mit der sogenannten Gereonslegende verbunden. Dieser Legende nach war Gereon von Köln ein Offizier der Thebäischen Legion, einer Legion der römischen Armee, deren sämtliche Mitglieder gegen Ende des 3. Jahrhunderts den Märtyrertod erlitten haben sollen.

Wie aus zahlreichen bei der Kirche gefundenen Grabsteinen hervorgeht, befand sich der Umgebung der Kirche seit dem 4. Jahrhundert ein Friedhof der Christengemeinde. Eine um 590 geschriebene Erzählung berichtet, dass schon damals die Kirche ihres Goldschmucks wegen „ad Sanctos Aureos" (zu den goldenen Heiligen) genannt wurde und dass sich in ihrer Mitte der Brunnen der Thebäer befand.

Laut einem Bericht aus dem Jahre 727 nahm der Frankenkönig Theoderich II. nach seinem Sieg über seinen Bruder Theodebert bei Zülpich im Jahre 612 in der „Basilika des Hl. Märtyrers Gereon" die Huldigung der Franken entgegen. Im Jahre 818 wurde Hildebold, der erste Kölner Erzbischof, in St. Gereon bestattet. Sein Grabdenkmal stand noch bis in neuere Zeit in der ersten Nische des Dekagons, rechts vom Eingang in die Kirche. Auch das Grabmal des Kölner Bischofs Hildebert aus dem Jahre 762 befand sich in der Helenakapelle bei der Kirche - die Grabinschrift ist noch vorhanden.

Um 839 wird erstmalig ein Stift an der Kirche bezeugt. Als Stiftsgebäude dienen das Atrium und seine Anbauten.

St Gereon - Modell des spätantiken Ovalbaus

Im Jahre 1002 wurde die Leiche des Kaisers Otto III. in Köln vor ihrer Überführung nach Aachen von St. Severin und St. Pantaleon nach St. Gereon getragen. Der Erzbischof von Köln, Anno II, ließ im 11. Jahrhundert die östliche Mauer der Rotunde niederlegen, den Bau nach Osten hin verlängern, zwei Türme errichten, eine geräumige Krypta anlegen und Malereien ausführen.

Grundriss von St. Gereon mit ehemaligen Stift (nach Sulpiz Boisserée)

Der Hl. Norbert von Xanten ließ im Jahre 1121 in der Kirche nach Reliquien der thebäischen Märtyrer suchen. Dabei wurde Gebeine gefunden, die man für die des Hl. Gereon hielt und die man seitdem als Reliquien des Hl. Gereon verehrt. 1191 wurde ein neuer Gereonsaltar geweiht.

Nachdem man festgestellt hatte, dass der Zentralbau, der älteste Teil der Kirche, baufällig geworden war, wurde im Jahre 1219 ein Neubau beschlossen. Das Dekagon wurde umgebaut und erhielt seine heutige Gestalt. Auch die Stiftsgebäude wurden in der Form neu gebaut, wie sie bis zum Abbruch im 19. Jahrhundert erhalten blieben. Zur gleichen Zeit, zwischen 1230 und 1240, erstellte man auch die Taufkapelle an der Südseite.

Die Sakristei wurde um das Jahr 1315 angebaut und in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts erhielten der Chor, die Vorhalle und zwei Seiten des Kreuzganges Gewölbe. Im Jahre 1434 wurde St. Gereon bei einem Sturm schwer beschädigt.

Eine neue innere Ausstattung mit Barockaltären im Dekagon erhielt die Kirche zwischen 1635 und 1640. 1683 wurde die Kirche ausgemalt und die Chorwände mit Barockreliquiaren geschmückt. Eine weitere umfassende Renovierung der Kirche erfolgte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Im Jahre 1802 wurde das Stift im Zuge der Säkularisierung aufgehoben. 1805 wurde die Cäcilienkapelle auf der Nordseite zwischen Chor und Dekagon und 1813 Teile der Stiftsgebäude, insbesondere der Kreuzgang, abgerissen. Die zugehörige Pfarrkirche [St. Christoph], die unmittelbar neben St. Gereon stand, wurde 1806 abgerissen[1].

An St. Gereon wurden während des 19. Jahrhunderts in mehreren Perioden Instandhaltungsarbeiten vorgenommen und 1872 wurde eine neue Treppen- und Altaranlage zwischen Chor und Dekagon erstellt.

Der zweite Weltkrieg verursachte zwischen 1940 und 1944 erhebliche Schäden an der Kirche. Besonders betroffen war das Dekagon, dessen endgültige Wiederherstellung bis ins Jahr 1985 dauerte.

Kapellen

St. Gereon und St. Christoph (im Hintergrund), im Vordergrund links die Michaelskapelle; Gemälde von J.A. Berckheyde, ca. 1660-1680

St. Michaelskapelle

Auf der Südseite von St. Gereon führte ein langer, flach gedeckter Gang von Osten, dem Gereonsdriesch, an der Taufkapelle vorbei und mündete in einen gewölbten kapellenartigen Raum, der mit der Vorhalle der Kirche in Verbindung stand. Über dem Eingang am Gereonsdriesch lag die Michaelskapelle. Auf dem Gemälde von Job Adrianzoon Berckheyde aus dem späten 17. Jahrhundert ist die Kapelle gut erkennbar.

St. Quintinuskapelle

In größerer Entfernung zur Gereonskirche lag nach Süden hin im Weingarten der Dechanei, der von einer wappengeschmückten Mauer umgeben war, auf einem kleinen Hügel die kleine Quintinuskapelle, die bereits vor 1131 erwähnt wurde. Die Kapelle wurde 1802 geschlossen und nach dem Verkauf der Stiftsgebäude zerstört. Ihre Ruinen waren noch Jahrzehnte später sichtbar.

St. Helenakapelle

In der Vorhalle von St. Gereon war links die St. Helenakapelle, die im 18. Jahrhundert zerstört wurde. In dieser Kapelle befanden sich die Grabdenkmäler des ersten Kölner Erzbischofs Hildebold und des Kölner Bischofs Hildebert.

St. Cäcilienkapelle

Die Cäcilienkapelle lag auf der Nordseite zwischen Chor und Dekagon. Sie wurde 1805 abgerissen.

St. Hieronymuskapelle

Taufkapelle mit Triptychon und Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert

Eine Hieronymuskapelle befand sich als Hauskapelle im Probsteigebäude von St. Gereon. Sie war 1525 errichtet worden und wurde 1802 geschlossen. Nach dem Verkauf des Gebäudes wurde sie in das Haus integriert.

Taufkapelle (St. Johanniskapelle)

Die Taufkapelle, die St. Johannes dem Täufer geweiht ist, wurde zwischen 1230 und 1240 kurz nach der Fertigstellung des Dekagons an seiner Südseite errichtet.

Kirchenbücher

ab 1746 vorhergehend Stift St. Christoph

Edition Brühl Vol. 206: T 1746-1797; H 1747-1798; S 1747-1798

Gemeindemitglieder

Personen aus den Kirchenbüchern von St. Georg sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:

Pfarrgemeinde

Ehemalige Chorherren-Stiftskirche

St. Gereon bildet heute einen Pfarrverbund mit den Kirchen St. Alban und St. Michael

Webseite von St. Gereon

Geistliches Personal

Name geb.(*) gest.(†) Funktion Zeit(raum)
Herimann 1127 Propst 1104 - 1126
Bruno II. von Berg 1137 Propst vor 1131
Simon Propst 1178
Hermann von Saffenberg Thesaurar 1266
Heinrich von Ardey Kanoniker 1271
Walram von Kessel 1304/1305 Kanoniker 1287
Werner von Virneburg vor 1306 Propst um 1300
Heinrich von Erprath Kanoniker Anfang 14. Jh.
Friedrich von Wickrath 1321 Kanoniker 1299
Lutter von Mattelar Kanoniker Anfang 14. Jh.
Siegfried von Rennenberg Kanoniker 1316
Magister Rotgerus von Aldendorp 1353/1354 Scholaster 1323/1327
Konrad von der Mark Kanoniker vor 1326
Friedrich Riedesel von Eisenbach Kanonikatsbewerber 1326
Reinold von Kleve Propst 1326
Petrus Jacobi von Neuss 1353 Kanoniker 1330
Dietrich von Arscheid Kanoniker 1334
Hermann Trost von Kamen, de Camene Kanoniker 1344 - 1348
Otto Luf von Kleve Propst 1345 - vor 1349
Bernhard Graf von Bentheim 1421 Kanoniker 1347
Heinrich von Virneburg 1353 Scholaster vor 1353
Robert von Saarbrücken-Warsberg 1380 Kanoniker vor 1354
Christian Henrici von Erpel Scholaster 1. Hälfte 15. Jh.
Johann de Lyncz Propst 1416
Hermann von Rennenberg vor 1421 Kanoniker vor 1421
Johannes Cabebe de Werda Vikar 1425
Georg Heßler Kanoniker nach 1427 - vor 1482
Johannes Brunonis von Recklinghausen 1431 Vikar 1429
Magister Johannes Walling Kanoniker vor 1437 - 1437
Walram von Moers um 1385 1456 Dechant vor 1450
Johann Ysenbudell Vikar 1467
Johannes von Holt Vikar 1467
Hermann von Hessen 1508 Dechant 1467
Nikolaus Heßler 1482 Kanoniker 1479 - 1483
Dr. Arnold Klovers Scholaster 1485
Arnold Cloener Scholaster 1496
Friedrich III. von Wied 1551 Dechant 1507 - 1514
Petrus Neill Vikar 1545
Dr. iur. Arnold von Brauweiler Kanoniker vor 1551
Dr. iur. Johannes Gropper von Soest 1503 1559 Scholaster 1552
Gerlach von Isenburg Kanoniker um 1555
Eberhard von Manderscheid-Blankenheim 1559 Kanoniker vor 1559
Johann von Salm-Reifferscheidt Kanoniker 1569
Jobst Graf von Limburg-Styrum 1560 1621 Kanoniker 1569 - vor 1591
Johann von Limburg-Styrum 1567 1613 Kanoniker 1571
Dr. Gottfried Gropper 1598 Kanoniker 1584
Erich von Limburg-Styrum Dechant um 1600
Berthold von Königsegg-Rothenfels Kanoniker 1644
Dr. iur. utr. Johann Peter von Quentell 1650 1710 Kanoniker 1670
Johann Heinrich von Anethan 1628 1693 Kanoniker 2. Hälfte 17. Jh.
Mauritius von Sebottendorf Kanonikatsbewerber 1766
Anton Ignaz Graf von Fugger-Glött 1711 1787 Kanoniker Mitte 18. Jh.

Quelle: Germania Sacra, Kollegiatstift St. Gereon, Köln

Kreuterkarte

Die Kirche St. Gereon ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-23 - Gereonstrasse

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

XI S. Christoph - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Gereon"

Historisches Archiv der Stadt Köln

Best. 215 Gereon - 1033 - 1802

Literatur

  • Das Pfarrarchiv von S. Gereon in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 71, Köln, 1901, S. 1-76, Digitale Sammlung der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  • Das freiherrliche Stift St. Gereon in Köln ebda., Heft 82, Köln, 1907, S. 1-50
  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 237-241: Die Kirche zum heil. Gereon
  • Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): S. Quintinskapelle. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 351

Einzelnachweise

  1. Hugo Rahtgens (Bearb.): Katholische Pfarrkirche zu St. Gereon. In: Paul Clemen (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, I. Abt., Düsseldorf 1911, S. 1-102

Weblinks

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Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Stiftskirchen der Stadt Köln im Mittelalter

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