Altes Köln

Ruine Alt St. Alban
Alt St. Alban vor der Zerstörung

Alt St. Alban ist die baulich gesicherte Ruine einer Pfarrkirche, deren Gebäude eines der ältesten romanischen Kirchengebäude Kölns ist. Heute ist die Kirchenruine eine Mahn- und Gedenkstätte für die Toten der beiden Weltkriege. Sie liegt am Quatermarkt im Stadtteil Altstadt-Nord.

Alt St. Alban - Lageplan OpenStreetMap

Neu St. Alban ist eine Pfarrkirche an der Gilbachstraße im Kölner Stadtteil Neustadt-Nord in der Nordecke des Stadtgartens.

Neu St. Alban - Lageplan OpenStreetMap

Alt St. Alban

Neu St. Alban

Apsis Neu St. Alban

Eckdaten zu St. Alban

Patrozinium St. Alban
Funktion Pfarrkirche
Gründung vermutlich 9. Jahrhundert
Aufhebung Fassade und eine Nachfolgekirche bestehen noch

Geschichte

Der Gründungsbau von Alt St. Alban wird auf das 9. Jahrhundert geschätzt. Dieser Bau wurde im 11. Jahrhundert erneuert und die Kirche wurde 1172 erstmalig urkundlich als "ecclesia S. Albani" erwähnt. Als Pfarrkirche erscheint sie zuerst im Jahre 1176 in einer Beurkundung. Nach zahlreichen Umbauten im Mittelalter und einer Erweiterung nach Süden wurde im Jahre 1633 wurde sie zwischen 1668 und 1672 als Hallenkirche neu gestaltet. 1776 wurde sie mit erheblicher finanzieller Unterstützung der Kölner Patrizierfamilie de Groote nochmals erneuert. Weitere Reparaturen fanden in den Jahren 1826 und 1832 statt. Zwischen 1878 und 1882 erhielt die Kirche neue Fenster, 1884 eine neue Ausmalung und auch die innere Ausstattung wurde erneuert.

Die Kirche wurde im 2. Weltkrieg mit Ausnahme der Außenmauer und einem Teil des Turms zerstört. Danach wurde die Ruine zwar baulich gesichert, die Kirche aber nicht wieder neu aufgebaut. Am 23. Dezember 1954, kurz vor den Weihnachtsfeiertagen, genehmigte der damalige Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Frings die "Profanisierung" von Alt St. Alban. Einzige Bedingung war, dass das Kirchengelände stets so genutzt würde, dass es dem Charakter eines geweihten Ortes entspricht. So konnte die Stadt Köln die Ruine in den Aufbau des Gürzenich einbeziehen und es entstand ein Mahnmal für die Toten der Weltkriege. Betreten kann man die Ruine nicht. Durch eine Gitterkonstruktion ist sie aber von außen sehr gut einsehbar. Das Innere des Turms, in dem sich seit 1960 die St. Bruder-Konrad-Kapelle befindet, kann allerdings ein paarmal im Jahr, in unregelmäßigen Abständen, besichtigt werden.

Seit 1959 erinnert in den Ruinen von Alt St. Alban die Kopie der Skulptur "Trauerndes Elternpaar" von Käthe Kollwitz an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Das Original wurde von der Künstlerin zwischen 1914 und 1934 gefertigt, nachdem ihr Sohn Peter 1914 im Krieg gefallen war. Es steht heute auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Westflandern. Den Auftrag für die Nachbildung bekam der Künstler Ewald Mataré im Jahr 1953 und gab ihn an seine Schüler Joseph Beuys und Erwin Heerich weiter. Ein weiteres Mahnmal gedenkt der Kriegsgefangenen und deren Schicksal. Als die Gedenkstätte 1959 durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eingeweiht wurde, hatte sie den Status „Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland“.

Die heutige Pfarrei St. Alban mit der Kirche Neu St. Alban in der Gilbachstraße am nördlichen Rand des Stadtgartens wurde nach dem 2. Weltkrieg im Zuge einer Umorganisation des Pfarrbezirks St. Gereon eingerichtet und übernahm das Patrozinium von Alt-St. Alban.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. November 1957, und bereits 18 Monate später konnte der Bau nach einem Entwurf des Architekten Hans Schilling fertiggestellt werden. Als Baumaterial dienten 400.000 Ziegel, die aus Trümmerbauten geborgen wurden. Ein großer Teil davon stammte aus der Ruine der alten Oper am Rudolfplatz.

Kirchenbücher

ab 1590

Edition Brühl Vol. 211: T 1616-1769; H 1617-1769; S 1624-1804

Gemeindemitglieder

Personen aus den Kirchenbüchern von St. Alban sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:

Bewohner ohne nähere Adresse

Haus-
name
Bewohner Jahr Quelle
'Braun Everhard, Goldschmied qual bei der Goldschmiede-Zunft', verkauft auch Tuback, wohnt ?'

war wohl Braun Eberhard, Kölner ~ 26.10.1666 in St. Kolumba (von B' Stefan Schulgen Agnes, 4 Geschwister - [1] mit [2] ), wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen
Lemmersdorf Johanna Margaretha am 7.2.1691 in St. Paul, 5 Kinder ~ in St. Alban - [3]

1715 Schleicher
EinwohnVz
1715 p 5, 21,
Kölner Bürger
'Fassen Johann, extraneus, Fassbinder-Meister qual bei der Fassbinder-Zunft, zapft auch luicker-Bier, wohnt ?',

war wohl Fassen / Vassen Johannes, BürgerR 26.8.1709, wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen
⚭ Baumeister Odilia mit Dispens v 30.11.1709 (St Alban)

---"--- Schleicher
EinwohnVz
1715 p 5, 36;
Kölner Bürger
Casteel Paul, Kölner,'Cathaunenwinkel' qual bei d Leinenwebern,

(derselbe ? : BürgerR 26.7.1702 in St. Peter, zum Schrein mit ⚭ ? 8.2.1708), wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen,
Wilre / Wilrich Anna Catharina am 27.5.1702 in St. Kolumba - [4], 8 Kinder ~ 1703-1723 in St. Alban - [5] und [6]

---"--- ----"---- 5, 68,
Kölner Bürger
'Hackenbroich Adolph, Kölner, Seidenkram, wohnt ?'

war wohl wie oben, Kölner ~ 13.12.1674 in St. Alban (von H' Johann Schwoll Sophia, - [7]), Herr Ratsherr im Gebrech 1721-1751, wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen

---"--- ---"--- 5, 52, ders.
RatsherrenVz
250 # 1531,
Deeters
# 1353,
Kölner Bürger
'Hecker Bernard, Kölner, Fassbinder qual bei der Fassbinder-Zunft, wohnt ?'

war wohl Hecker Bernhard, Kölner ~ 17.10.1676 in St. Alban (von Wilhelm ⚭ Kluxen Gertrud), wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen,
Führenholtz / Virnholtz / Fuhrenholts Antonia / Antonina m Dispens zu St. Alban v 16. am 21.10.1708 in St. Kolumba - [8], 3 Kinder ~ 1710-1714 in St. Alban - [9]

---"--- ---"--- 5, 56,
Kölner Bürger,
familysearch
Ingman Johannes, extraneus, BürgerR 12.7.1713, Herr / Dominus licentiatus iuris, magister artium,

wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen,
⚭I Zimmermann Maria Brigitta m Dispens St. Brigida v 29.11.1714 in St. Alban - [10];
⚭II Bottenberg / Buttenberg Susanne am 28.10.1716 in St. Laurenz, Sohn Johann Franz ~ 27.8.1719 in St. Kolumba - [11], 2 Kinder ~ 1722/24 in St. Kunibert - [12]

---"--- -----"---- 5, 65,
Kölner Bürger aaO
Olligschlager / Oehligschlaeger / Olligschlaeger Tilman, Fell-Krämer qual bei d Schneidern mit großer Bürgerschaft, wohnt ?'

wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen,
⚭ Esser Eleonore am 7.1.1699 in St. Brigida, mit ihr qual zum Schrein 26.8.1707, Kinder ~ 1700-1714 in St. Alban

---"--- ---"--- 5, 104,
Kölner Bürger
'Schinck Peter, extraneus, Bäcker qual bei der Bäcker-Zunft - wohnt ?'

war wohl Schinck / Schinken / Schenck / Schencken / Schieken Peter, BürgerR 10.1.1689 im Sprengel St. Kunibert, wohnte Hauptmannschaft Schaffhausen,
⚭I (von?) Rövenich Anna Januar 1689 in St. Paul, 4 Kinder ~ 1689-1696 in Klein St. Martin - [13];
UND / ODER ⚭II Rei / Rey Catharina, 4 Kinder ~ 1698-1703 in Klein St. Martin, Tochter ~ 1704 in St. Alban - [14] und [15];
UND / ODER ⚭III Bergerhausen Gertrud anno 1704 in St. Alban, da 6 Kinder ~ 1705-1715, 2 Kinder ~ 1719 in St. Kolumba, Sohn ~ 1721 in St. Aposteln - [16].

---"--- ---"--- 5, 128, ders. zu
'von Rövenich'
RatherrenVz
# 3185 scan 655
in Film
7962059
familysearch,
Deeters
# 3078,
Kölner Bürger,
Neubürger
1689 # 5
'Schophoffen Wilhelm, extraneus, Schuhmacher qual bei der Schuhmacher-Zunft, wohnt ?',
- "wohnt ?" ist eigentlich Schleichers Signierung für Daten aus der 1715er Hauptmannschaft Schaffhausen / St. Martin -

war wohl Schophoven / Schophoffer Wilhelm, BürgerR als 'Ausstädtischer' im Sprengel St. Alban 22.8.1701,
⚭I Kaufmann Petronella am 1.5.1701 in St. Kolumba, 2 Kinder ~ 1703/05 in St. Alban - [17] ⚭II Reuter(s) Maria Adelheid = Odilia m Dispens St. Alban v 16.7.1718; hier Tochter Catharina Elisabeth ~ 17.7.1718 - h[ttps://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I11912234&tree=vor1800]; Sohn Johann ~ 14.12.1720 St. Laurenz - [18]; Tochter Maria Gertrud ~ 21.6.1722 in St. Christoph - [19], 2 Kinder ~ 1724/26 St. Peter - [20]

---"--- ------"----- 132,
Kölner Bürger
Neubürger
1701 # 187

Pfarrgemeinde

Die Pfarrkirche St. Alban gehört heute zur Pfarrgemeinde St. Gereon.

Webseite St. Alban

Kreuterkarte

Die Kirche (Alt) St. Alban ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-102 - S. Brigida

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IV S. Alban - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "Pfarrkirche S. Alban"

Literatur

  • Das Pfarrarchiv von S. Alban in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 83, Köln, 1907, S. 142-149, Digitale Sammlung der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 245-248: Die Pfarrkirche zum heil. Alban

Weblinks


Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter


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Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im heutigen Dekanat Köln

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Köln-Ehrenfeld Seelsorgebreich Bocklemünd/Mengenich/Vogelsang | Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus | Seelsorgebereich Ehrenfeld |
Köln-Lindenthal St. Stephan | Seelsorgebereich Sülz/Klettenberg | Seelsorgebereich Lövenich/Weiden/Widdersdorf | St. Pankratius |
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