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St. Maria Lyskirchen

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Westportal von St. Maria Lyskirchen mit Hochwassermarke der "Eisflut" vom 28. Februar 1784 über dem Eingang
St. Maria Lyskirchen, Ansicht vom Rheinufer

St. Maria in Lyskirchen ist die kleinste der zwölf großen romanischen Basiliken und steht an der Straße "An Lyskirchen" im Stadtteil Altstadt-Süd.

St. Maria Lyskirchen - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Maria Lykirchen

Patrozinium St. Maria
Funktion Pfarrkirche
Gründung vor 948
Aufhebung nach Aufhebung von St. Georg ab 1804 selbständig

Geschichte

Legenden besagen, dass bereits im frühen 4. Jahrhundert an der Stelle der heutigen Kirche St. Maria Lyskirchen - oder auch St. Maria in Lyskirchen - von Bischof Maternus eine Kirche gegründet wurde. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde eine eine private Marienkapelle und einfache Saalkirche als Vorgängerkirche von St. Maria Lyskirchen im Jahre 948.

1067 wurde die Kirche von Erzbischof Anno in das Chorherrenstift St. Georg eingegliedert. Seitdem war sie Pfarrkirche des Schifferdorfs Noithusen, das in der Kölner Vorstadt Airsbach aufging und 1106 in den neuen Stadtmauerring einbezogen wurde. Zu dieser Zeit trug die Kirche den Namen "St. Maria in Noithusen".

Erst später wurde vermutet, dass diese ursprünglich eine Privatkirche eines Herrn Lysolfus oder Lisolfus war, der auf einer fränkischen Grundherrschaft in einem Haus nahe der Kapelle lebte. So sind als Namen der Kirche seit dem späteren 12. Jahrhundert u.a. bezeugt: Lisolfikyrken, Lisolskirgen, Lisenkirchen und Lysenkyrchen. Die Bezeichnung als 'ecclesia Lisolvi' zeigt die Herkunft des Namens von dem erst spät erwähnten Stifter Lisolvus an. Der Name 'St. Maria Lyskirchen' in der heute üblichen Form taucht erstmals 1528 auf.

Zwei Bauten gingen dem heutigen voran: Eine einfache Saalkirche des 10. Jahrhunderts und eine mehrschiffige Kirche des 11. Jahrhunderts.

Die Bauarbeiten am romanischen Bau von St. Maria Lyskirchen wurden zwischen 1198 und 1200 begonnen. Dies belegen Deckenbalken aus dem Nordturm, die nachweislich im Jahr 1198 gefällt wurden. Durch Stiftungen der Familien Overstolz und von Lyskirchen gefördert, entstand bis 1230 der heutige, aufwendige Bau mit gewölbter Emporenbasilika, doppeltürmiger Chorfassade zum Rhein und östlicher Krypta. Von der mittelalterlichen Innenausstattung sind die Malereien in den Gewölben und an der inneren Westwand erhalten geblieben.

St. Maria Lyskirchen
Gewölbefresko südliche Chorkapelle

1520-1530 wurden fast alle romanischen Fenster durch gotische Maßwerkfenster ersetzt. Zwischen 1658 und 1662 baute man die Kirche im Geist des Barocks um, indem man den Chor erhöhte, die Apsis umgestaltete und die romanischen Emporenarkaden im Langhaus durch weite, korbbogige Offnungen mit Balustraden ersetzte.

Durch den Eisgang des Rheins 1784 ging die damalige Innenausstattung fast vollständig verloren. Noch heute ist der damalige Wasserstand an der Westfassade über dem romanischen Portal markiert.

Nach der Säkularisierung des Stifts St. Georg wurde St. Maria Lyskirchen 1804 selbständige Pfarre. Nach einzelnen kleineren Maßnahmen war um 1850 eine Sanierung notwendig und eine Neugestaltung der Kirche erschien wünschenswert. 1860 stattete man den Chor mit einem neuen Hochaltar aus.

1868 bis 1876 erfolgte eine umfassende Renovierung der Kirche und die Umgestaltung der westlichen Fassade in neuromanischen Formen. In den Jahren 1879-1881 entdeckte man Gewölbemalereien des 13. Jahrhunderts in Mittelschiff und Chorkapellen und legte sie frei.

Im Zweiten Weltkrieg, in den Jahren 1942-1943, wurde die Kirche, besonders an fast allen Dächern, schwer beschädigt. Allerdings blieben die Mittelschiffgewölbe weitgehend von Zerstörungen verschont, sodass der Zyklus der Freskomalereien an den Decken erhalten blieb.

1947 bis 1988 führte man mehrere Restaurierungen von Kirche und Malereien durch, stattete den Chor durch neue Einrichtungen aus und ersetzte die Außenfarben wieder nach den Originalbefunden in Grau, Rosa und Weiß. Die Malereien im Mittelschiffgewölbe wurden zuletzt 1972-77 durch das Rheinische Amt für Denkmalpflege restauriert.

Kirchenbücher

ab 1608

Gemeindemitglieder

Personen aus den Kirchenbüchern von St. Maria Lyskirchen sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:

Bewohner ohne nähere Adresse

Haus-
name
Bewohner Jahr Quelle
Heumarkt
Nord <= St Brigida
'Geller Johann-Wilhelm, extraneus, Procurator an der Weinschull, hat Stoffen, Cathaunen Lind und andere Waren feil, wohnt ?' = Hauptmannschaft Ratsherr Schaffhausen Andreas, wohnt Heumarkt,

Infrage kommt also die Umgebung von Rheingasse, Malzbüchel und Heumarkt.
war wohl Geller Johannes Wilhelmus, BürgerR als 'Ausstädtischer' 9.11.1711,
Windeck Maria Helena, Witwe (von Roedder Johannes St. Brigida mit 6 Kindern da ~ 1696-1704), mit Dispens v 3. am 4.6.1711 in St. Maria Lyskirchen - [1]. "Geller" ist durch den 1724/25er Schematismus 'Roma Germaniae' belegt.

1715 Schleicher
EinwohnVz
1, 4, 45f, 125,
Neubürger
1711 # 218,
Kölner Bürger,
familysearch,
Roma
Germaniae
Schematismus
1724 p 64;
zu Geller
vdKetten
p 73f [2]

Pfarrgemeinde

Die Gemeinde St. Maria Lyskirchen gehört heute zum Seelsorgebereich D im Erzbistum Köln

Webseite der Pfarrgemeinde St. Maria Lyskirchen

Kreuterkarte

Die Straße "Lyskirchen" (heute: "An Lyskirchen") ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-21-Filzengraben
Die Kirche ist in den Karten nicht verzeichnet.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

X Airsbach - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Maria Lyskirchen"

Literatur

  • Das Pfarrarchiv von S. Maria in Lyskirchen in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 71, Köln, 1901, S. 120-129, Digitale Sammlung der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 109-114: Die Pfarrkirche St. Marien am Ufer oder Lyskirchen
  • Hugo Rahtgens (Bearb.): Katholische Pfarrkirche St.-Maria-Lyskirchen. In: Paul Clemen (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, I. Abt., Düsseldorf 1911, S. 286-314

Weblinks

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