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St. Jakob

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St. Jakob (links) und St. Georg (Weyer-Wünsch 1827)
St. Jakob (links) und St. Georg (J. Finkenbaum, um 1670)
St. Georg und St. Jakob (rechts) - Ostansicht - Ausschnitt Mercatorplan 1571

St. Jakob war eine Kölner Pfarrkirche am Waidmarkt im Stadtteil Altstadt-Süd. Sie wurde unter dem Kölner Erzbischof Anno zwischen den Jahren 1059 und 1070 errichtet, und 1534 durch einen Erweiterungsbau in Teilen ersetzt. Die Kirche stand unmittelbar neben der noch heute existierenden romanischen Kirche St. Georg und war mit ihr durch einen Gang verbunden. St. Jakob bestand als Bauwerk bis 1825.

St. Jacob - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Jakob

Patrozinium St. Jakobus
Funktion Pfarrkirche
Gründung 1059 - 1070
Aufhebung 1803

Geschichte

Nach einer - allerdings zweifelhaften - Überlieferung soll im Jahre 641 ein Bethaus vor der Hohen Pforte dem Hl. Jakobus Major geweiht worden sein.

Die erste geschichtliche Nachricht über die Kirche St. Jakob findet sich in der "Vita Annonis", einer Lebensbeschreibung des Hl. Anno]. Erzbischof Anno ließ die Kirche gegen 1059/70 errichten. Nach Hermann von Weinsberg, der die Kirche noch kannte, war sie „einer seir schlechter lantkirchen nit ungemeiß, oben das corpus mit brettern bekleidt“. Um 1067 überträgt Anno dem St. Georgstift die Pfarrrechte.

Im Jahre 1532 trat das Georgstift zur Erweiterung der Pfarrkirche einen Teil seines anliegenden Hofes ab, auf dem 1534 nach Abbruch der alten Apsis unter Leitung des Kirchmeisters Christian von Weinsberg (Vater des Hermann von Weinsberg) ein größerer fünfseitiger Chor errichtet wurde. 1537 erfolgte die Weihe des Hochaltars und man erneuerte das Langhaus. Im Jahre 1540 wurde mit dem Bau eines neuen Turmes in der Achse des Mittelschiffes begonnen. Aus Geldmangel blieb der Turmbau einige Zeit liegen, war aber 1548 so weit fortgeschritten, dass die Glocken aufgehängt werden konnten, wenn er auch innen noch „rau und ungestalt“ war. Der Turm zeigte die eigenartige Mischung von spätgotischen und romanischen Formen, die für Köln seit 1540 charakteristisch war.

In den Jahren 1551/52 erhielt die Halle, gestiftet von Hermann von Weinsberg, drei gemalte Fenster und Wandmalerei. 1552 ließ das Stiftskapitel gegen den Willen der Pfarrmitglieder einen neuen gewölbten Verbindungsgang zwischen St. Jakob und St. Georg erstellen. 1561 erhielt der Turm ein neues Uhrwerk mit Glockenschlag und Zifferblatt auf der Nordseite. Im Jahre 1568 wurde rechts vom Eingang eine neue Treppe errichtet. Im Anschluss daran entstand der Westgiebel des Nordschiffs.

Im Innern der Kirche wurden im Jahre 1573 unter Leitung Hermann von Weinsbergs die Seitenschiffemporen durch einen Gang verbunden und darauf eine neue Orgel gebaut. Damit fand die Umgestaltung einen Abschluss und die Pfarrkirche behielt im Wesentlichen die Gestalt, die auf den Abbildungen des 19. Jahrhunderts überliefert ist. Nur geringe Veränderungen wurden in den folgenden Jahrhunderten noch vorgenommen.

Ein Versuch, im Jahre 1786 den Pfarrgottesdienst zur Vereinfachung der Kirchenverhältnisse in die Stiftskirche St. Georg zu verlegen, scheiterte am Widerstand der Pfarrmitglieder. Es kam aber zu einer Neuregelung der Verbindung beider Kirchen.

1803 wurde die Jakobskirche nach Aufhebung im Zuge der Säkularisierung geschlossen und als Kornspeicher benutzt. Die Pfarrei wurde von der benachbarten Pfarrei St. Georg mit übernommen. Im Jahre 1825 wurde St. Jakob mit Zustimmung der preußischen Regierung auf Abbruch versteigert[1].

Eine heutige Kirche "St. Jakob" mit demselben Patrozinium steht in Köln-Widdersdorf, diese stammt aus dem Jahr 1725.

Georgshospital und Jakobskonvent

Ein aus dem 1251 bezeugten Hospital St. Georg hervorgegangener St. Jakobskonvent auf dem Waidmarkt wurde zuerst im Jahre 1350 erwähnt. Er lag gegenüber der Kirche auf der Westseite des Waidmarkts. Unter der französischen Herrschaft kam er an die Armenverwaltung, die 1813 das Haus verkaufte.

Priester

Zeit(raum) Name geb.(*) / get.(~) gest.(†)
1188 Everhard
1237 Godeschalk
1324 Gerhard de Pavone
1362 Johann Hemmersbach
1371 Marsilius von Melenhem
1430 Frank Odendorp
14.. Johann Widenradt
ab 1478[2] Heinrich Mangolt
1500 Nikolas Barduyn
1518 Peter Fuistgen
1540 Gerhard Licht
1560 Johann Neuengassen
1573 Johann von Wyler
1608 Wilhelm Hugo † 27.06.1639
1639 Paul Frank
16.. Wilhelm Orth † ??.09.1681
1786 Johann Baptist Mayers

Quelle: Mering/Reischert[3]

Kirchenbücher

ab 1617 bis 1798

Edition Brühl Vol. 213: T 1619-1798; H 1615-1798; S 1768-1798

Gemeindemitglieder

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Bewohner ohne nähere Adresse

Haus-
name
Bewohner Jahr Quelle

Pfarrgemeinde

Pfarrei von 641 bis 1798, danach übernimmt St. Georg die Pfarrei

Kreuterkarte

Die Kirche St. Jakob ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-109 - S. Jacob

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

X Airsbach - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Jakob"

Literatur

  • Das Pfarrarchiv von S. Georg-S. Jakob in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 83, Köln, 1907, S. 150-157, Digitale Sammlung der Heinrich Heine Universität Düsseldorf

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche S. Jakob. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 40-47
  2. Susanne Wittekind, Neue Einbände für alte Handschriften, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 80. Band, 2017, S. 189
  3. F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese; Köln, 1844 - Band 1, S. 248-263: Die beiden Kirchen St. Jakob und St. Georg

Weblinks


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