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'''St. Lupus''' ist der Name einer ehemaligen katholischen Pfarrei, Pfarrkirche und eines Hospitals in der Kölner [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Nord|Altstadt-Nord]] an der Ecke der [[Trankgasse]] / [[Maximinenstraße]] / [[Johannisstraße]]. Im frühen 19. Jahrhundert hieß das Gelände auch [[Lupusplatz]].
'''St. Lupus''' ist der Name einer ehemaligen katholischen Pfarrei, Pfarrkirche und eines Hospitals in der Kölner [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Nord|Altstadt-Nord]] an der Ecke der [[Trankgasse]] / [[Maximinenstraße]] / [[Johannisstraße]]. Im frühen 19. Jahrhundert hieß das Gelände auch [[Lupusplatz]].
Die Kirche war dem '''Heiligen Lupus von Sens''' geweiht, einem frühen Bischof des französischen Erbistums Sens.
Die Kirche war dem '''Heiligen Lupus von Sens''' geweiht, einem frühen Bischof des französischen Erbistums Sens.

Version vom 9. Mai 2022, 10:40 Uhr

St. Lupus in der Stadtansicht von A. Woensam, 1531 (rechte Bildhälfte, links neben dem Frankenturm)
St. Lupus in der Mercatoransicht von 1571

St. Lupus ist der Name einer ehemaligen katholischen Pfarrei, Pfarrkirche und eines Hospitals in der Kölner Altstadt-Nord an der Ecke der Trankgasse / Maximinenstraße / Johannisstraße. Im frühen 19. Jahrhundert hieß das Gelände auch Lupusplatz. Die Kirche war dem Heiligen Lupus von Sens geweiht, einem frühen Bischof des französischen Erbistums Sens.

Eckdaten zu St. Lupus

Patrozinium St. Lupus von Sens
Funktion Pfarrkirche
Gründung vor 1150
Aufhebung 1803

Geschichte

Vorgänger der Kirche St. Lupus war ein Hospital, als dessen Stifter der Hl. Kunibert (623—663) gilt und über das Nachrichten bis ins 7. Jahrhundert zurückreichen. Das Hospital wurde von den sogenannten Schreibrüdern betrieben, deren Namen - "schreien" war ein Synonym für "weinen" - aus ihrer Aufgabe entstanden war, nach dem Tod des jeweiligen Erzbischofs dessen Tod zu beklagen und die Ehrenwache zu halten. Die St. Lupus-, Schrei- oder Reuebrüder übten dieses Amt noch im 16. Jahrhundert aus.

Das Hospital mit der Kapelle an der Ecke von Trankgasse und Maximinstraße vor der römischen Stadtmauer war vermutlich auch eine Pilger- und Fremdenherberge. Nach einer Aufzeichnung des 11. oder 12. Jahrhunderts wurde es von zwölf Brüdern betrieben und unterstand dem Domkapitel. Im Jahre 1398 wurde aus dem Hospitalgebäude ein Pfarrhaus und der dahinter liegende Hof zu einem Friedhof.

Die bereits in den Jahren 1150-1165 erwähnte Kirche ist seit 1171 als Pfarrkirche bezeugt. Drei Jahre später erfolgte die Weihe eines neuen Hochaltars zu Ehren des Hl. Lupus. Das alte Pfarrhaus westlich der Kirche wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts niedergelegt und die alte Kirche durch ein nördliches Seitenschiff und eine östlich angefügte Sakristei erweitert. 1397 erfolgte die Weihe des neuen Gotteshauses. Aus dem Jahre 1540 wird von einem Brand der Kirche berichtet.

1515 wurde eine Josefsbruderschaft an St. Lupus gegründet. Unter der Bedingung, jeden Sonntag dreimal für das Seelenheil der verstorbenen Mitbrüder und -schwestern zu beten, durften Arme gebührenfrei Mitglieder der Bruderschaft werden.

Die Kirche war ein schlichter Saalbau mit dreiseitigem Chor, dem ein nördliches Seitenschiff angebaut war. Die Stadtansicht von 1702 zeigt auch ein südliches Seitenschiff. Westlich stand ein viergeschossiger spätgotischer Turm und ebenfalls westlich der Kirche lag der Friedhof.

Die Pfarrkirche wurde 1803 geschlossen und 1808 abgerissen. Das Gelände - den später sogenannten Lupusplatz - erhielt die neue Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt. Darauf entstand ein Neubau, der später dem Umbau des Hauptbahnhofes zum Opfer fiel[1].

Kirchenbücher

ab 1607 bis 1798

Pfarrgemeinde

St. Lupus war Pfarrei bis ins Jahr 1800. Nachfolgepfarrei war St. Mariä Himmelfahrt.

Kreuterkarte

Die Kirche St. Lupus ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-39 - Johannisstrasse.
Der Lupusplatz ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-95 - Trankgasse (obere und untere).

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

IX Niederich

Weblinks

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 258-259: Die Pfarrkirche zum heil. Lupus

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche S. Lupus. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 65-68


Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter


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