St. Aposteln: Unterschied zwischen den Versionen
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* Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''St. Aposteln''. In: Paul Clemen (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 6, IV. Abt., Düsseldorf 1916, S. 102-162 | * Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''St. Aposteln''. In: Paul Clemen (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 6, IV. Abt., Düsseldorf 1916, S. 102-162 | ||
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA279#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 279-300: ''Die Pfarrkirche zu den hh. Aposteln''] | * F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA279#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 279-300: ''Die Pfarrkirche zu den hh. Aposteln''] | ||
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* [https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-13587-20110718-14 Kollegiatstift Sankt Aposteln] bei KuLaDig (LVR) | |||
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Version vom 27. Juni 2022, 17:52 Uhr
St. Aposteln ist eine römisch-katholische Kirche und eine der zwölf großen romanischen Kirchen der Stadt Köln. Die dreischiffige Kirche liegt in der Innenstadt Altstadt-Süd am Neumarkt an der Apostelnstraße zwischen Hahnenstraße und Mittelstraße.
St. Aposteln - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Aposteln
Patrozinium | Hll. zwölf Apostel |
Orden/Stift | Kollegiatstift |
Gründung | 999/1021 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Eine Apostelnkirche wird an dieser Stelle erstmalig erwähnt in der Vita Brunonis, der Lebensgeschichte des heiligen Bruno von Köln. Darin berichtet der Autor Ruotgerus von einer kleinen Kirche, die den heiligen Aposteln geweiht war. Wann genau diese kleine Vorgängerkirche erbaut wurde, ist unbekannt, vermutlich aber bereits im 9. Jahrhundert. Auch aus dem 10. Jahrhundert sind Nachrichten zu einer solche Kirche überliefert.
Im Anfang des 11. Jahrhunderts wurde die Kirche zu den heiligen Aposteln in ein Stift umgewandelt und ein großer salischer Neubau errichtet, der um das Jahr 1036 abgeschlossen wurde. Als Gründer der Stiftskirche werden der heilige Bischof Heribert oder dessen Nachfolger, Pilgrim, genannt. Teile des salischen sogenannten "Pilgrimbaus" sind heute noch vorhanden.
Zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert wurde die Kirche mehrfach von Feuersbrünsten heimgesucht. Um das Jahr 1150 begann man mit dem Bau eines neuen Westchores und eines 67 Meter hohen Westturms. Vermutlich war diesem Neubau auch ein Brand vorausgegangen. Die westlichen Teile der Kirche wurden im 12. und 13. Jahrhundert häufig umgebaut und eine stärkere Verbindung mit dem Hauptraum hergestellt. Wiederum nach einem Brand im Jahre 1192 wurde mit dem Bau des Drei-Konchen-Chors begonnen, einer Architektur durch die der Chor die Form eines Kleeblatts erhält.
Eine wesentliche Umgestaltung erfuhr die Kirche in den Jahren 1643/44. In die westlichen Turmmauern wurden die heute vorhandenen Eingänge gebrochen und das Gewölbe für die Orgeltribüne eingebaut.
Im Jahre 1762 wurde der Chor mit Freskogemälden geschmückt und 1768 wurde ein neuer Hochaltar errichtet und die Römermauer neben der Kirche abgerissen. 1787 wurden die Gewölbe der Kirche erneuert und die Fenster der Seitenschiffe vergrößert.
1802 wurde das Stift im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und die Kirche nur noch für den Gottesdienst genutzt. Am 19. März 1821 traf ein Blitzschlag die Kirche und beschädigte sie so, dass sie am 9. Februar 1822 wegen Baufälligkeit polizeilich geschlossen werden musste. Ab März 1822 wurde das Gebäude instandgesetzt und ab Juli 1822 wurde wieder Gottesdienst in der Kirche abgehalten. Im Januar 1825 waren die Reparaturarbeiten beendet. Weitere umfangreiche Renovierungen fanden in den Jahren 1871–1891 statt.
Nach erheblichen Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde die Kirche bis 1957 notdürftig restauriert. Von 1961 bis 1975 erfolgten umfangreiche Maßnahmen zur Wiederherstellung des Ostteils der Kirche.
Seit 1. Januar 2010 ist St. Aposteln auch Pfarrkirche der aufgelösten Pfarrgemeinden Dom St. Peter, St. Andreas, St. Kolumba, Groß St. Martin und St. Maria in der Kupfergasse.
Die Kapelle der vierzehn Nothelfer
An der Südseite von St. Aposteln lag der um 1835 abgebrochene Kreuzgang. An der Westseite des Kreuzganges lagen noch mehrere andere Gebäude, und zwar unmittelbar an die Südwand des westlichen Querschiffes die Nothelferkapelle. Der Eingang hierzu befand sich im Umgang. Unter der Kapelle wurde im Jahre 1786 ein Totenkeller angelegt, in dem mehrere Särge aus der abgebrochenen Halle Aufnahme fanden. Die Kapelle wurde im Jahre 1825 abgebrochen.
Die Vierzehn Nothelferstatuen, die aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammen, umrahmen heute den Marienaltar im südlichen Teil des Westhauses. Diese Heiligen werden als Fürbitter in Notlagen und Zeiten der Sorge angerufen. Im 18. Jahrhundert wurden Figuren dieser vierzehn Heiligen gesammelt, die aus verschiedenen Stilepochen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert stammen. Sie wurden um 1898 restauriert; die Farbfassungen stammen größtenteils aus dieser Zeit. Kriegs- und andere Schäden machten 1979 bis 1983 eine erneute Restaurierung erforderlich.
Nothelfer | Material | Erstellung der Skulptur |
---|---|---|
St. Christophorus | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Dionysius | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Erasmus | Holz | 18. Jahrhundert |
St. Eustachius | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Achatius | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Vitus | Holz | 17. Jahrhundert |
St. Georg | Stein | Ende 16. Jahrhundert |
St. Pantaleon | Holz | Ende 17. Jahrhundert |
St. Ägidius | Holz | 16. Jahrhundert |
St. Blasius | Holz | Ende 18. Jahrhundert |
St. Barbara | Stein | um 1500 (vorher Marienfigur) |
St. Katharina | Holz | Anfang 16. Jahrhundert |
St. Margareta | Holz | Anfang 16. Jahrhundert |
St. Cyriakus | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
Kirchenbücher
Edition Brühl Vol. 209: T 1610-1799; H 1624-1798; S 1624-1798
Pfarrgemeinde
St. Aposteln ist die Pfarrkirche mit den Kirchorten St. Andreas, St. Aposteln, St. Maria in der Kupfergasse, St. Kolumba, Groß St. Martin und der ehemaligen Dom-Pfarrei.
Kreuterkarte
Die Kirche St. Aposteln ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-101 - S. Apostel
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Literatur
- Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): St. Aposteln. In: Paul Clemen (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 6, IV. Abt., Düsseldorf 1916, S. 102-162
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 279-300: Die Pfarrkirche zu den hh. Aposteln
Weblinks
- Kollegiatstift Sankt Aposteln bei KuLaDig (LVR)
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