St. Maria im Pesch: Unterschied zwischen den Versionen
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War Bequerer Johann Gottfried von, Herr Domherr, siehe [[Geistliches Personal des Domstifts]]<br /> || 1715 | War Bequerer Johann Gottfried von, Herr Domherr, siehe [[Geistliches Personal des Domstifts]] .<br /> || 1715 | ||
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Version vom 2. Januar 2024, 20:30 Uhr
St. Maria im Pesch (von lat. pasculum für „Wiese“ oder „Friedhof“) ist der Name einer ehemaligen katholischen Kirche, die im Norden des Kölner Domes – im heutigen Atrium des Doms – in Höhe der Trankgasse im Stadtteil Altstadt-Nord stand. Die Kirche diente als Pfarrkirche für die Dombediensteten.
St. Maria im Pesch - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Maria im Pesch
Patrozinium | St. Maria im Pesch |
Funktion | Pfarrkirche |
Gründung | vor 1140 |
Aufhebung | 1803 |
Geschichte
Eine Marienkapelle im Pesch beim Dom, benannt nach der Grünfläche im Atrium vor der Domkirche, ist urkundlich bereits 1140 erwähnt. Vermutlich stand sie im Südflügel des Atriums, da eine Kölner Chronik von 1528 schreibt, dass sie „vurmals bei dem Klockthoirn, da man itzund Gericht hält", gestanden habe. Dort befand sie sich noch im Jahre 1504, damals auch "ad auream portam" (zur goldenen Pforte) genannt. Um 1250 ist die Kapelle als Pfarrkirche der Hausangehörigen der Domgeistlichkeit der Immunität bezeugt. Den Pfarrsprengel erhielt die Kirche als Teil der bischöflichen Hofkirche St. Johann Evangelist am Domhof.
Der Anlass, die Kirche St. Maria im Pesch zu verlegen, war vermutlich der Neubau des ursprünglich ebenfalls dort gelegenen theologischen Seminars ("schola theologica") zu Beginn des 16. Jahrhunderts. 1508 wurde sie an der Nordseite des Domes westlich des nördlichen Domquerschiffes wiederaufgebaut. Durch diese Maßnahme wurde zunächst auf einen planmäßigen Weiterbau des Domes nach Norden hin endgültig verzichtet.
Im Jahre 1796 musste auf Befehl der französischen Besatzer der Gottesdienst im Dom eingestellt und in die Kirche St. Maria im Pesch verlegt werden. Der Dom wurde danach zur Lagerung von Korn und Pferdefutter für das Heer bestimmt. Im Jahre 1803 wurde die Pfarrkirche aufgehoben, blieb aber bis August 1843 bestehen und wurde dann wegen des Ausbaues des nördlichen Quer- und Seitenschiffes des Doms niedergelegt [1].
Kirchenbücher
Taufen ab 1605, Heiraten ab 1610, Sterbefälle ab 1644 im Archiv des Domkapitels
Taufen ab 1700, Heiraten ab 1708, Sterbefälle ab 1735 im LA Duisburg
Gemeindemitglieder
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Maria im Kapitol sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:
Bewohner ohne nähere Adresse
ª - Mit "wohnt ? " signierte Schleicher 1981 (Seite 5) Datensätze ohne Straßennamen von der 1715er Hauptmannschaft Andreas Schaffhausens, notiert waren nur der Heumarkt (da wohnte Schaffhausen), Rheingasse und Malzbüchel (diese: Sprengel Klein St. Martin ) -ᵇ- Mit "wohnt ? ? " signierte Schleicher 1981 (Seite 4) Datensätze aus der 1715er Hauptmannschaft Franz Weißweiler : viele Straßen und Gässchen südlich und westlich des Doms einschließlich Schmierstraße und Litsch, nur eine Straße nicht notiert -
Haus- name |
Bewohner | Jahr | Quellen |
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'Bequerer n.n., Herr Rhumb-Herr, - wohnt ?? - ᵇ' War Bequerer Johann Gottfried von, Herr Domherr, siehe Geistliches Personal des Domstifts . |
Schleicher EinwohnerVz 1715 p 15 | ||
'Schirmer Jacob, extraneus, Herr, Gastgeber qual aufm Eysenmarkt' - wohnt ?? - ᵇ war wohl Schirm / wie oben, BürgerR 20.6.1698 als Ausstädtischer im Sprengel St. Maria im Pesch, |
---"--- | -----"----- 128, Kölner Bürger, Neubürger dee1698,146 scan 569 Familysearch | |
'Stoffels Paulus, extraneus, Schuhläpper qual bei der Schuhmacher-Zunft' - wohnt ? - ª war wohl Stoffel / Stoltz Paul, BürgerR 28.9.1701 im Sprengel St. Jakob, |
---"--- | -----"----- 123, Neubürger 1701 # 209, Kölner Bürger | |
'Vierkotten n.n., Frau Wittib, Weinhändlersche' - wohnt ?? - ᵇ' Vorbemkg: 'Frau' bzw 'Herr' spricht für Ratsherren oder alte, oft wappenberechtigte Familie, so dass Deeters' und Schleichers Ratsherrenverzeichnisse und 'der von der Ketten' abzugleichen sind. |
1715 | Schleicher EinwohnVz 1715 p 38, ders. RatsherrenVz 98 # 1165, Deeters # 980, Kölner Bürger, Neubürger 1678 # 81 | |
'Weissweiler Johann-Francis, Herr Hauptmann und Ratsfreund, Goldschmitt qual bei der Goldschmiede-Zunft' - wohnt ?? - ᵇ war Weißweiler / Weisweiler Johann Franz, Kölner ~ um 1649 (aus 84 bei ⚭ 1733, von W' Johann ⚭ n.n. Gertrud), BürgerR 26.12.1681 als Kölner, 1682 Amtsmeister, Herr Ratsherr 1692-1731 fürs Goldschmiedamt, Kirchmeister an St. Maria im Pesch, † 7.4.1733, |
---"--- | -----"----- 141, ders. RatsherrenVz #3804 scan 697 in Film 7962059 von Familysearch, Deeters # 3758, Kölner Bürger |
Pfarrgemeinde
Nachfolgerin der Pfarre St. Maria im Pesch wurde die Dompfarre.
Priester
Friederich Frangenheim (1797) - Ss. Theologiae Ltus., Professor ordinarius, ac publicus, Pastor in Pasculo, et Vicar. in Ecclesia Metropoltanâ
Kreuterkarte
Die Kirche St. Maria im Pesch ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-95 - Trankgasse (obere und untere).
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
XVI Hacht - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Maria im Pesch"
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 117-118: Die Dompeschkirche
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche S. Maria im Pesch. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 71-73
Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter | |
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