St. Laurenz: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
Horst (Diskussion | Beiträge) Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
(58 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:St | [[Datei:St.Laurenz-Mercator-1571.jpg|mini|400px|St. Laurenz in der Mercatorstadtansicht (1571)]] | ||
[[Datei:St.Laurenz-VonNorden-Gemälde-1623.jpg |mini|St. Laurenz von Norden - Nach einem Gemälde von 1623]] | |||
Standort der ehemaligen Kirche wird durch die Straßennamen Laurenzplatz und | [[Datei:StLaurenz-Lageplan-Arntz-1929.jpg|mini|Lageplan der Kirche St. Laurenz, L. Arntz, 1929]] | ||
'''St. Laurenz''' oder '''St. Laurentius''' war eine '''ehemalige katholische Pfarrkirche''' in der Innenstadt im Stadtteil [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Süd]]. Der Standort der ehemaligen Kirche entspricht der heutigen Adresse [[Unter_Goldschmied/Haus-Nr._11|Unter Goldschmied Nr. 11]] am Laurenzplatz und wird durch die Straßennamen [[Laurenzplatz]] und [[Laurenzgittergäßchen]] in der Altstadt in Erinnerung gerufen. | |||
{| class="wikitable" style="background-color:#eeeeee;" | |||
|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloster-im-18-jahrhundert_612203#19/50.93852/6.95772 ''St. Laurenz'' - Lageplan OpenStreetMap] | |||
|- | |||
|} | |||
== Eckdaten zu St. Laurenz == | == Eckdaten zu St. Laurenz == | ||
{| class="wikitable" style="background-color:#eeeeee;" | {| class="wikitable" style="background-color:#eeeeee;" | ||
Zeile 11: | Zeile 16: | ||
|- | |- | ||
|Gründung | |Gründung | ||
|vor 1130 | |vor 1130 (evtl. bereits im 10. Jahrhundert) | ||
|- | |- | ||
|Aufhebung | |Aufhebung | ||
Zeile 17: | Zeile 22: | ||
|} | |} | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die '''Pfarre St. Laurenz''' war eine der ältesten Pfarreien der Stadt Köln. Bereits für das 10. Jahrhundert lässt sich ein Bethaus belegen, dass aus einer römischen Palastkapelle hervorgegangen sein soll und an der Stelle der späteren Pfarrkirche gestanden hat. Zu dieser Zeit wird die Kirche erstmalig als "St. Laurentius" urkundlich erwähnt. Um 1170 wird der Friedhof, im Jahre 1176 ein Pfarrer Johannes als "ecclesiasticus Laurentii" genannt. Vermutlich entstand der Neubau einer größeren romanischen Kirche im 12. Jahrhundert. Im Jahre 1316 ließ der Ritter und Schöffe Hilger von der Stessen neben der eine Kapelle zu Ehren des Hl. Sylvester errichten. 1442 wurde das alte Pfarrhaus abgebrochen und an dieser Stelle der Friedhof erweitert. | |||
Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche grundlegend im spätgotischen Stil umgebaut. Am 8. Mai 1441 beschloss man zunächst den Umbau des Mittelschiffes und der Sakristei. Die Sakristei wurde 1442 und das Chorgestühl 1444 erstellt. 1448 wurde die Herstellung der fünf Kreuzgewölbe des Mittelschiffes vereinbart. Im Juni 1448 erfolgte dann die Bauausführung im südlichen Seitenschiff und der anschließenden Seitenkapelle und ab 1449 der Bau des letzten Gewölbes. Als vorläufiger Abschluss des Baus wurde 1454 die Schiefereindeckung der Kirchendächer ausgeführt. Eine steinerne Brücke, die auf einer Empore der Kirche mündete, ermöglichte einen unmittelbaren Zugang zur Pfarrkirche. | |||
Neuerliche Instandsetzungen der Kirche erfolgten im 17. Jahrhundert. 1646 beschloss die Pfarrgemeinde eine grundlegende Renovierung des Kirchengebäudes. Die Grundmauern des westlichen Glockenturms wurden verstärkt, der Durchgang zum Kirchenschiff erweitert und der Turm erhöht. Im Jahre 1662 wurden weitere Instandsetzungen an Kirche und Turm vorgenommen. | |||
Die Pfarre St. Laurenz wurde am 7. Juli 1803 aufgehoben und der Friedhof geschlossen. Die Kirche diente seitdem als Warenspeicher, vornehmlich als Tabaklager. Durch kaiserliches Dekret vom 30. Mai 1806 wurde ein Teil der Pfarre der neuen Dompfarrei einverleibt. Im Jahre 1818 wurde die Kirche vollständig abgerissen und der anliegende Friedhof wurde im folgenden Jahre zur Bebauung aufgeteilt. Die Toten wurden umgebettet und neben der alten Schatzkammer des Domes beerdigt. An der Stelle der ehemaligen Kirche wurde 1821 ein Monumentalbrunnen errichtet, der 1881 einem Moltkedenkmal weichen musste<ref>Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): ''Pfarrkirche S. Laurenz''. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 53-64</ref>. | |||
== Kirchenbücher == | == Kirchenbücher == | ||
ab [[Belegt für::1621]] bis 1803 | ab [[Belegt für::1621]] bis 1803 | ||
== Gemeindemitglieder == | |||
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Laurentius sind zu finden auf unserer Partnerwebseite [https://koelnerbuerger.de koelnerbuerger.de]: | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S14818 Taufregister 1621-1677] | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S14819 Taufregister 1678-1700] | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S14820 Taufregister 1701-1731] | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S14821 Taufregister 1732-1767] | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S14822 Taufregister 1768-1798] | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S14823 Heiratsregister 1629-1679, 1694-1788] | |||
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S14824 Heiratsregister 1789-1798] | |||
== Bewohner ohne nähere Adresse == | |||
{| class="wikitable" | |||
|- | |||
! Haus-<br />name !! Bewohner !! Jahr !! Quelle | |||
|- | |||
| | |||
|'Fischling n.n., Frau, Wittib, Cataunenwinkel' - wohnt '''?''' - '''ª'''<br /> | |||
''Vorbemkg: 'Frau' bzw 'Herr' spricht für Ratsherren oder alte, oft wappenberechtigte Familie, so dass Deeters' und Schleichers Ratsherrenverzeichnisse und 'der von der Ketten' abzugleichen sind.''<br /> | |||
War wohl Frens / Free / Freens (aus Free-ens, Mehrzahlform für die Free-Familie) Anna Maria Katharina aus Nideggen,<br /> | |||
qual zum Schrein 27.4.1712,<br /><br /> | |||
'''⚭''' Fischling / Fischlinghs / Fisseling / Fißeling Peter, Kölner ~ 21.4.1653 in [[Klein St. Martin]]<br /> | |||
( von F' Anton '''⚭''' Beuls Sophia, 6 Geschwister [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9895739&tree=vor1800] ),<br /> | |||
Bürgerschaft im Sprengel [[Klein St. Martin]] am 21.6.1678 als Kölner,<br /> | |||
immatrik. als Notar in Köln 29.5.1680 => ''Herr Notar'',<br /> | |||
mit Dispens vom Aufgebot vom 11.2.1678 in [[Klein St. Martin]],<br /> | |||
3 Kinder ~ 1679-1683 in [[St. Alban]], 4 Kinder ~ 1686-1696 in St. Laurenz [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12381896&tree=vor1800] | |||
| 1715 | |||
| Schleicher<br />EinwohnerVz, 39,<br />Kölner Bürger;<br />Bürgeraufnahme<br />familysearch<br />7969718,523 ↓<br />1678 # 131 =<br />7969719,485;<br />qual zu Schrein<br />familysearch<br />7969718,523 ↓<br />1712 # 60 =<br />7969719,627;<br />Dispens: GVP<br />familysearch<br />7961879,210 | |||
|- | |||
| || 'Free Antonius, extraneus, schoun Frantzenwinkel, qual aufm Schwarzhaus, sed debet docere die große Bürgerschaft' - wohnt '''?''' - '''ª'''<br /> | |||
war wohl Free / Fre Anton, Bürgerschaft 28.9.1714 als Ausstädtischer,<br /><br /> | |||
'''⚭''' Scheiffbahn / Schibans Maria Caecilia, wohl die Kölnerin ~ 27.11.1692 in St. Laurenz<br /> | |||
'''(''' von Sch' Johann Michael '''⚭''' von der Burg Margarethe, 6 Geschwsister [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12388698&tree=vor1800] ''')''',<br /> | |||
2.3.1715 in St Laurenz, Tochter ~ 1717 [[Klein St. Martin]] [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I9874693&tree=vor1800], Tochter ~ 1719 St. Laurenz [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12378912&tree=vor1800] | |||
| 1715 | |||
| ----"---- p 41,<br />Kölner Bürger;<br />Bürgeraufnahme<br />familysearch<br />7969718,528 ↓<br />1714 # 152 =<br />7969719,632 | |||
|- | |||
| | |||
|'Köning Daniel, Schneider-Meister qual bei der Schneider-Zunft' - wohnt '''?''' - '''ª'''<br /> | |||
war wohl König / Köning / Koenigs Daniel,<br /> | |||
Bürgerschaft am 5.5.1681 im Sprengel St Laurenz als Ausstädtischer,<br /><br /> | |||
'''⚭''' Weiler Ursula, Kölnerin ~ 23.4.1657 in [[St. Peter]]<br /> | |||
( von W' Bernhard '''⚭''' Breuer Mechtild, 8 Geschwr [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12198414&tree=vor1800] ) <br /> | |||
am 28.7.1681 in [[St. Severin]], 5 Kinder ~ 1683-1690 in St. Laurenz [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12183834&tree=vor1800] | |||
| ---"--- | |||
| -----"----- 75;<br />Kölner Bürger;<br />Bürgeraufnahme<br />familysearch<br />7969718,614 ↓<br />1681 # 65 =<br />7969719,499 | |||
|- | |||
| | |||
|'Kuper Henrich, extraneus, Fassbinder qual bei der Fassbinder-Zunft' - wohnt '''?''' - '''ª'''<br /> | |||
war wohl Kuper / Kupper / Kuepper Heinrich, Bürgerschaft als Ausstädtischer am 25.1.1696 im Sprengel St. Laurenz,<br /><br /> | |||
'''⚭''' Rech Dorothea, 5 Kinder ~ 1696-1707 in St. Laurenz - [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12391626&tree=vor1800] -<br /><br /> | |||
'''und / oder derselbe?'''<br /> | |||
'''⚭''' Lambertz Anna Margarethe, 2 Kinder ~ 1717/19 in [[St. Lupus]] - [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I10047334&tree=vor1800].<br /><br /> | |||
Schleichers Vorschlag:<br /> | |||
'''⚭I''' Pilck Gertrud, Tochter ~ 26.2.1680 in ''St. Peter'' [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12230918&tree=vor1800], <br /> | |||
'''und / oder ⚭II''' Greill Gertrud, Tochter ~ 5.2.1689 in ''St. Peter'' [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12230922&tree=vor1800], <br /> | |||
'''⚭III''' als Soldat Weißenberg / Weissenburg Maria m Dirspens v 1.2.1692 in ''St. Peter'' - [https://www.koelnerbuerger.de/getperson.php?personID=I12240722&tree=vor1800] - <br /> | |||
ging darüber hinweg, dass das Kirchspiel Sankt Peter nicht zum in der 1715er Aktion untersuchten "Problemgebiet" gehörte. | |||
| ---"--- | |||
| -----"----- 81,<br />Kölner Bürger;<br />Bürgeraufnahme<br />familysearch<br />7969718, ↓<br />1696 # =<br />7969719, | |||
|- | |||
'''ª''' - Mit "wohnt '''?''' " signierte Schleicher 1981 ''Datensätze ohne Straßennamen'' von der 1715er Hauptmannschaft Andreas Schaffhausens, notiert waren nur der Heumarkt (da wohnte Schaffhausen), Rheingasse und Malzbüchel (Sprengel [[Klein St. Martin]] ); Seite 5 - | |||
|} | |||
== Pfarrgemeinde == | == Pfarrgemeinde == | ||
1803 aufgelöst | St. Laurenz war bis zum Jahre 1803 Pfarrkirche. Danach wurde die Pfarre aufgelöst.<br /> | ||
Peter Wilms (oä), 'gewesener '''KirchMeister''' der pfahr S. Lurentii', ▭ 13.2.1772 in seinem eigenen Keller an [[Groß St. Martin]], mit Überführungsgeläut aus St. Laurenz und [[St. Alban]] (Sterbebuch). | |||
== Priester == | == Priester == | ||
Im 17. Jahrhundert war der spätere Kölner Generalvikar [ | Im 17. Jahrhundert war der spätere Kölner Generalvikar [https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Wormbs Anton Wormbs] zeitweise Pfarrer an St. Laurenz | ||
== Kreuterkarte == | == Kreuterkarte == | ||
Die Kirche ist zu finden in der [[:Datei: | Die Kirche St. Laurenz ist zu finden in der [[Ist in Kreuterkarte::Kreuterkarte K 337-102 - S. Brigida]] : [[:Datei:Kreuter_102.jpg|Bild]]. | ||
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | [[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]] | ||
== Schreinsbezirk == | == Schreinsbezirk == | ||
[[Schreinsbezirk_V_S._Laurenz|V S. Laurenz]] | [[Schreinsbezirk_V_S._Laurenz|V S. Laurenz]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Laurenz"''''' | ||
Die Kirche führt als erstes Kirchspiel Kölns ab 1130 Schreinsbücher | |||
== Literatur == | |||
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=YOFNAQAAMAAJ&pg=PA270#v=onepage&q&f=false Band 2, S. 270-272: ''Die Pfarrkirche zum heil. Laurenz''] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
{{Vorlage:Navigationsleiste_Pfarreien_in_Köln}} | {{Vorlage:Navigationsleiste_Pfarreien_in_Köln}} | ||
{{Navigationsleiste Pfarreien im heutigen Köln}} | {{Navigationsleiste Pfarreien im heutigen Köln}} |
Aktuelle Version vom 11. August 2024, 11:01 Uhr
St. Laurenz oder St. Laurentius war eine ehemalige katholische Pfarrkirche in der Innenstadt im Stadtteil Altstadt-Süd. Der Standort der ehemaligen Kirche entspricht der heutigen Adresse Unter Goldschmied Nr. 11 am Laurenzplatz und wird durch die Straßennamen Laurenzplatz und Laurenzgittergäßchen in der Altstadt in Erinnerung gerufen.
St. Laurenz - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Laurenz
Patrozinium | St. Laurentius |
Funktion | Pfarrkirche |
Gründung | vor 1130 (evtl. bereits im 10. Jahrhundert) |
Aufhebung | 1803 |
Geschichte
Die Pfarre St. Laurenz war eine der ältesten Pfarreien der Stadt Köln. Bereits für das 10. Jahrhundert lässt sich ein Bethaus belegen, dass aus einer römischen Palastkapelle hervorgegangen sein soll und an der Stelle der späteren Pfarrkirche gestanden hat. Zu dieser Zeit wird die Kirche erstmalig als "St. Laurentius" urkundlich erwähnt. Um 1170 wird der Friedhof, im Jahre 1176 ein Pfarrer Johannes als "ecclesiasticus Laurentii" genannt. Vermutlich entstand der Neubau einer größeren romanischen Kirche im 12. Jahrhundert. Im Jahre 1316 ließ der Ritter und Schöffe Hilger von der Stessen neben der eine Kapelle zu Ehren des Hl. Sylvester errichten. 1442 wurde das alte Pfarrhaus abgebrochen und an dieser Stelle der Friedhof erweitert.
Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche grundlegend im spätgotischen Stil umgebaut. Am 8. Mai 1441 beschloss man zunächst den Umbau des Mittelschiffes und der Sakristei. Die Sakristei wurde 1442 und das Chorgestühl 1444 erstellt. 1448 wurde die Herstellung der fünf Kreuzgewölbe des Mittelschiffes vereinbart. Im Juni 1448 erfolgte dann die Bauausführung im südlichen Seitenschiff und der anschließenden Seitenkapelle und ab 1449 der Bau des letzten Gewölbes. Als vorläufiger Abschluss des Baus wurde 1454 die Schiefereindeckung der Kirchendächer ausgeführt. Eine steinerne Brücke, die auf einer Empore der Kirche mündete, ermöglichte einen unmittelbaren Zugang zur Pfarrkirche.
Neuerliche Instandsetzungen der Kirche erfolgten im 17. Jahrhundert. 1646 beschloss die Pfarrgemeinde eine grundlegende Renovierung des Kirchengebäudes. Die Grundmauern des westlichen Glockenturms wurden verstärkt, der Durchgang zum Kirchenschiff erweitert und der Turm erhöht. Im Jahre 1662 wurden weitere Instandsetzungen an Kirche und Turm vorgenommen.
Die Pfarre St. Laurenz wurde am 7. Juli 1803 aufgehoben und der Friedhof geschlossen. Die Kirche diente seitdem als Warenspeicher, vornehmlich als Tabaklager. Durch kaiserliches Dekret vom 30. Mai 1806 wurde ein Teil der Pfarre der neuen Dompfarrei einverleibt. Im Jahre 1818 wurde die Kirche vollständig abgerissen und der anliegende Friedhof wurde im folgenden Jahre zur Bebauung aufgeteilt. Die Toten wurden umgebettet und neben der alten Schatzkammer des Domes beerdigt. An der Stelle der ehemaligen Kirche wurde 1821 ein Monumentalbrunnen errichtet, der 1881 einem Moltkedenkmal weichen musste[1].
Kirchenbücher
ab 1621 bis 1803
Gemeindemitglieder
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Laurentius sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:
- Taufregister 1621-1677
- Taufregister 1678-1700
- Taufregister 1701-1731
- Taufregister 1732-1767
- Taufregister 1768-1798
- Heiratsregister 1629-1679, 1694-1788
- Heiratsregister 1789-1798
Bewohner ohne nähere Adresse
ª - Mit "wohnt ? " signierte Schleicher 1981 Datensätze ohne Straßennamen von der 1715er Hauptmannschaft Andreas Schaffhausens, notiert waren nur der Heumarkt (da wohnte Schaffhausen), Rheingasse und Malzbüchel (Sprengel Klein St. Martin ); Seite 5 -Haus- name |
Bewohner | Jahr | Quelle |
---|---|---|---|
'Fischling n.n., Frau, Wittib, Cataunenwinkel' - wohnt ? - ª Vorbemkg: 'Frau' bzw 'Herr' spricht für Ratsherren oder alte, oft wappenberechtigte Familie, so dass Deeters' und Schleichers Ratsherrenverzeichnisse und 'der von der Ketten' abzugleichen sind. |
1715 | Schleicher EinwohnerVz, 39, Kölner Bürger; Bürgeraufnahme familysearch 7969718,523 ↓ 1678 # 131 = 7969719,485; qual zu Schrein familysearch 7969718,523 ↓ 1712 # 60 = 7969719,627; Dispens: GVP familysearch 7961879,210 | |
'Free Antonius, extraneus, schoun Frantzenwinkel, qual aufm Schwarzhaus, sed debet docere die große Bürgerschaft' - wohnt ? - ª war wohl Free / Fre Anton, Bürgerschaft 28.9.1714 als Ausstädtischer, |
1715 | ----"---- p 41, Kölner Bürger; Bürgeraufnahme familysearch 7969718,528 ↓ 1714 # 152 = 7969719,632 | |
'Köning Daniel, Schneider-Meister qual bei der Schneider-Zunft' - wohnt ? - ª war wohl König / Köning / Koenigs Daniel, |
---"--- | -----"----- 75; Kölner Bürger; Bürgeraufnahme familysearch 7969718,614 ↓ 1681 # 65 = 7969719,499 | |
'Kuper Henrich, extraneus, Fassbinder qual bei der Fassbinder-Zunft' - wohnt ? - ª war wohl Kuper / Kupper / Kuepper Heinrich, Bürgerschaft als Ausstädtischer am 25.1.1696 im Sprengel St. Laurenz, Schleichers Vorschlag: |
---"--- | -----"----- 81, Kölner Bürger; Bürgeraufnahme familysearch 7969718, ↓ 1696 # = 7969719, |
Pfarrgemeinde
St. Laurenz war bis zum Jahre 1803 Pfarrkirche. Danach wurde die Pfarre aufgelöst.
Peter Wilms (oä), 'gewesener KirchMeister der pfahr S. Lurentii', ▭ 13.2.1772 in seinem eigenen Keller an Groß St. Martin, mit Überführungsgeläut aus St. Laurenz und St. Alban (Sterbebuch).
Priester
Im 17. Jahrhundert war der spätere Kölner Generalvikar Anton Wormbs zeitweise Pfarrer an St. Laurenz
Kreuterkarte
Die Kirche St. Laurenz ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-102 - S. Brigida : Bild.
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
V S. Laurenz - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Laurenz"
Die Kirche führt als erstes Kirchspiel Kölns ab 1130 Schreinsbücher
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 270-272: Die Pfarrkirche zum heil. Laurenz
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche S. Laurenz. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 53-64
Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter | |
|