Altes Köln

St. Severin: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Altes Köln
Wechseln zu:Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(38 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Köln st severin seitlich.jpg|mini|St. Severin]]
[[Datei:Köln st severin seitlich.jpg|mini|400px|St. Severin]]
[[Datei:St. Severin 1909.jpg|mini|St. Severin 1909]]
[[Datei:St. Severin 1909.jpg|mini|St. Severin 1909]]
[[Datei:St. Severin.jpg|mini|St. Severin]]
[[Datei:St. Severin.jpg|mini|St. Severin]]
Die katholische Pfarrkirche '''St. Severin''' ist eine der zwölf romanischen Basiliken Kölns, deren Erhalt vom Förderverein Romanische Kirchen Köln unterstützt wird. Sie ist dem dritten Bischof von Köln, dem Heiligen Severin geweiht.
Die katholische Pfarrkirche [[Ist Stiftskirche::'''St. Severin''']] ist mit 79 Metern die höchste der zwölf romanischen Basiliken Kölns. Sie ist dem Heiligen Severin, dem dritten Bischof von Köln, geweiht. Die Pfeilerbasilika ist eine ehemalige Chorherren-Stiftskirche und liegt an der Straße [[Severinskloster/Haus-Nr._2|"Severinskloster"]] im Stadtteil [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Süd]].
Die ehemalige Chorherren-Stiftskirche St. Severin ist eine Pfeilerbasilika und liegt an der Straße [[Severinskloster/Haus-Nr._2|"Severinskloster"]] im Stadtteil [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Süd]].
{| class="wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
{| class="wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloester-im-18-jahrhundert_611396#20/50.92349/6.95994 ''St. Severin'' - Lageplan OpenStreetMap]
|[http://umap.openstreetmap.fr/de/map/kolner-kirchen-und-kloester-im-18-jahrhundert_611396#20/50.92349/6.95994 ''St. Severin'' - Lageplan OpenStreetMap]
Zeile 24: Zeile 23:
|}
|}
== Geschichte ==
== Geschichte ==
*4. Jh. Friedhofskapelle
Auf der Stelle der heutigen Kirche '''St. Severin''' wurde über einem römischen Gräberfeld aus dem 1. Jahrhundert am Ende des 4. Jahrhunderts ein kleines Oratorium erbaut. Das Gräberfeld ist heute unter der Kirche wieder ausgegraben worden und kann dort besichtigt werden. Das Oratorium aus dem 4. Jahrhundert war ein nach Westen gerichteter Saal mit halbrunder Apsis und war 9,20 m lang und 7,60 m breit. Ob dieses Oratorium bereits eine christliche Kirche war oder nur zum Totengedächtnis benutzt wurde, ist derzeit nicht bekannt.
*in den folgenden Jahrhunderten ständige Erweiterung
 
*Bischof Severin (346-97) als möglicher Namensgeber
Zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert wurde der Kirchenbau vergrößert, indem er zunächst um Seitenräume und eine Vorhalle und später um ein Atrium erweitert wurde. Im 9. Jahrhundert war er bereits zu einer 30 m langen dreischiffigen Basilika ausgebaut und im 10. Jahrhundert errichtete man einen etwa gleich großen Neubau auf festen Fundamenten. Im heutigen Bau sind noch die Doppelarkaden des ehemaligen Chores und Reste der ursprünglichen Außen- und Hochschiffwände erhalten.
*Urkundliche Erwähnung der Kirche St. Severin und eines "monasteriums" an der Kirche um 866
 
*heutige spätgotische Form um 1530 vollendet
Die älteste Nachricht über ein Stift an St. Severin stammt aus dem Jahre 866. Das exakte Datum der Gründung dieses Stiftes konnte noch nicht ermittelt werden, es lag vermutlich im 8. Jahrhundert. Ebenso unsicher sind die Nachrichten über den Hl. Severin, der gegen Ende des 4. Jahrhunderts gelebt hat, der dritte namentlich genannte Bischof von Köln war und dessen Gebeine in einem Schrein in St. Severin verwahrt und verehrt werden.
Den Schrein für die Reliquien des Hl. Severin stiftete Erzbischof Herimann III. am Ende des 11. Jahrhunderts.
 
Im 11. Jahrhundert errichtete man einen neuen Langchor der Kirche mit zwei Seitenchören und die Hallenkrypta. Um 1300 war der Bau abgeschlossen. Teile der Hallenkrypta und der südlichen Apsis aus dieser Zeit sind heute noch erhalten.
 
Ende des 14. Jahrhunderts folgte ein Nachfolgebau im gotischen Stil, dem der romanische Westturm zum Opfer fiel. Auch das Langhaus wurde in den folgen zwei Jahrhunderten im spätgotischen Stil erneuert. Nachdem man den alten Turm für baufällig gehalten hatte, wurde zwischen 1518 und 1526 ein neuer Turm errichtet und erhielt dann nach 1533 den spitzen Helm. Vorbild für diesen neuen Turm war der Utrechter Domturm. Ab 1479 baute man das Langhaus weiter um. Diese Maßnahmen dauerten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts an.
 
Danach, vom 16. bis ins 18. Jahrhundert, erfolgten immer wieder umfangreiche Erweiterungen und Renovierungen an der Ausstattung des Inneren der Kirche.
 
Im Zuge der Säkularisierung in den Jahren 1802 und 1803 wurde das Chorherrenstift aufgehoben und die Stiftskirche zur Pfarrkirche umgewandelt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten eine Reihe von Änderungen und Instandsetzungen an der Kirche, bei denen barocke Ausstattung und Formen im spätromanischen Stil ersetzt wurden.
 
1945 schlug eine Brandbombe in den Turm an der Ostseite ein und zerstörte große Teile der Kirche. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis 1961 an. Dabei wurden auch die Ausgrabungen unter der Kirche, die man in den Jahren 1925-1943 und 1953-1955 vorgenommen hatte, zugänglich gemacht.
 
In den Jahren 1969-1985 wurden an der gesamten Kirche statische Sicherungsmaßnahmen vorgenommen.
 
Ermöglicht durch die Unterstützung des Fördervereins Romanische Kirchen, wurden in den Jahren 1979-1998 Wandmalereien, Ausstattungsstücke und die Einrichtung von Schatzkammer und Schatzschränken restauriert.
 
== Kirchenbücher ==
== Kirchenbücher ==
ab [[Belegt für::1595]]
ab [[Belegt für::1595]]
== Gemeindemitglieder ==
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Severin sind zu finden auf unserer Partnerwebseite [https://koelnerbuerger.de koelnerbuerger.de]:
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S2314 Taufregister 1597-1628, 1630-1643 (und Heiratsregister 1595-1653?)]
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S2315 Taufregister 1644-1715, Heiratsregister 1654-1666, 1679-1771]
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S2528 Taufregister 1716-1770]
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S2529 Taufregister 1771-1798]
*[https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S2530 Heiratsregister 1772-1798]
== Pfarrgemeinde ==
== Pfarrgemeinde ==
Die Pfarrgemeinde St. Severin bildet heute einen Pfarrverbund mit den Kirchen St. Severin, St. Maternus, St. Paul und St. Johann Baptist.
Die Pfarrgemeinde St. Severin bildet heute einen Pfarrverbund mit den Kirchen St. Severin, St. Maternus, St. Paul und St. Johann Baptist.


[https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Severin/ Webseite St. Severin]
[https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Severin/ Webseite St. Severin]
== Geistliches Personal ==
{| class="mw-collapsible wikitable" style="background-color:#eeeeee;"
|'''''Name'''''
|'''''geb.(*)'''''
|'''''gest.(†)'''''
|'''''Funktion'''''
|'''''Zeit(raum)'''''     
|-
|Thiebald
|
|vor 1165
|Probst
|1136 - 1149
|-
|Konrad von Blankenheim
|
|1196
|Probst
|1165 - 1196
|-
|[https://tools.wmflabs.org/persondata/redirect/gnd/de/1015130275 Arnold von Solms]
|
|1296
|Probst
|1279
|-
|[https://tools.wmflabs.org/persondata/redirect/gnd/de/1049395069 Adolf von der Mark]
|1288
|1344
|Probst
|1308
|-
|Gerhard von Andernach
|
|1350/1351
|Kanoniker
|1327
|-
|Gobelin Bayart von Rheinberg
|
|
|Kanoniker
|1348
|-
|Gerhard de Vivario
|
|vor 1364
|Dekan
|1336 - 1341
|-
|magister Marcelius von Inghen
|
|
|Kanoniker
|1369
|-
|Gerhard von Stromberg
|
|
|Kanoniker
|1374
|-
|Bernhard von Berne
|
|
|Probst
|1378
|-
|Johannes von Bothe von Tecklenburg
|
|1393
|Kanonikatsbewerber
|nach 1378 - vor 1393
|-
|Hubert Molghyn
|
|1390
|Probst
|1381 - 1390
|-
|Elger von Deutz
|
|1398
|Probst
|1390 - 1398
|-
|Johannes Gebinck
|
|
|Kanoniker
|1398
|-
|Dr. decret. Gottfried Ghenen von Dinslaken
|
|
|Kanoniker
|1398
|-
|Heinrich Sticher von Bonn
|
|1420
|Probst
|1398
|-
|Adolf van dem Hirtze
|
|1398
|Dechant
|
|-
|Gotfridus de Hamerade
|
|
|Kanoniker
|Ende 14. / Anfang 15. Jh.
|-
|Lic. theol. Heinrich Sanderi
|
|
|Kanonikatsbewerber
|1403
|-
|Baldewin von Dyck
|
|
|Kanoniker
|1403
|-
|Johannes Lichtrick genannt Hellinck
|
|1431
|Kanoniker
|1. Hälfte 15. Jh.
|-
|Johann von Pempelfort
|
|vor 1421
|Probst
|vor 1421
|-
|Bacc. art. Johannes Stoibe von Goch
|
|
|Vikar
|1438
|-
|Heinrich von Kerpen
|
|
|Kanoniker
|1456
|-
|Christian Geraldi
|
|1468/1469
|Kanonikatsbewerber
|nach 1465 - vor 1468/1469
|-
|Hermann Lüttikehus genannt Nagelsmit
|
|1469
|Kanoniker
|vor 1469
|-
|Dr. iur, Johannes von Linz
|
|
|Probst
|1483
|-
|Dr. Dietrich von Moers
|
|1492
|Dechant
|1458/59 - vor 1492
|-
|Dr. decret. Johann Menchen
|
|1504
|Probst
|vor 1504
|-
|Johann Ingenwinkel
|
|1535
|Probst
|vor 1535
|-
|Johann Tisch
|
|
|Dechant
|1550
|-
|Georg Lauer der Jüngere, genannt Disch (Tisch)
|
|
|Dekan
|1554
|-
|Konrad Gerkinck
|
|1591
|Kanoniker
|1574 - 1583
|-
|Johannes von Werne
|
|
|Dechant
|frühes 17. Jh.
|-
|Johannes Nikolaus Claessens (*)
|
|1650
|Kanoniker
|1623
|-
|Johannes Nicolai Claessens (verwandt mit (*))
|
|1652
|Kanoniker
|1625 - 1652
|-
|Jodocus von Werne der Jüngere
|
|
|Kanoniker
|1. Hälfte 17. Jh.
|-
|}
<small>''Quelle: [https://klosterdatenbank.adw-goe.de/gsn/3185 Germania Sacra, Kollegiatstift St. Severin, Köln]''</small>
== Kreuterkarte ==
== Kreuterkarte ==
Die Kirche ist zu finden in der [[Ist in Kreuterkarte::Kreuterkarte K 337-86 - Severinstrasse I]] : [[:Datei:Kreuter_086.jpg|Bild]]
Die Kirche St. Severin ist zu finden in der [[:Datei:Kreuter_086.jpg|Kreuterkarte K 337-86 - Severinstrasse I.]]


[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
[[Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten]]
== Schreinsbezirk ==
== Schreinsbezirk ==
[[Ist in Schreinsbezirk::XIII St. Severin]]
[[Schreinsbezirk XIII S. Severin|XIII S. Severin]] - ''Bezeichnung auf der Keussen-Karte: '''"S. Severin"'''''
<!--== Priester ==-->
== Historisches Archiv der Stadt Köln ==
[http://historischesarchivkoeln.de:8080/actaproweb/archive.xhtml?id=Best++++00000088ufi&parent_id=#Best____00000088ufi Best. 264 Severin - 1158 - 1802]
== Literatur ==
* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA405#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 405-414: ''Die Pfarrkirche zum heil. Severin'']
* Rahtgens/Roth (Bearb.): ''S. Severin''. In: Clemen/Vogts/Witte (Hg.): ''Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz''. Bd. 7, II. Abt., Düsseldorf 1929, S. 214-329
* [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8010042 ''Das Pfarrarchiv von S. Severin''] in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 71, Köln, 1901, S. 130-183, Digitale Sammlung der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
* [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8015683 ''Die ehemalige Collegiat- und nunmehrige Pfarrkirche von St. Severin zu Cöln''] ebda., Heft 21/22, Köln, 1870, S. 27-70
* [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8037874 ''Die mittelalterliche Ausstattung der Apsis der Stiftskirche zum hl. Severinus in Köln mit Wandgemälden und Glasgemälden''] ebda., Heft 93, Köln, 1912, S. 132-139
== Weblinks ==
* [https://www.romanische-kirchen-koeln.de/severin ''St. Severin''] auf der Webseite des Fördervereins "Romanische Kirchen Köln"
* [https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-13582-20110718-9 ''Severinstift''] bei KuLaDig (LVR)
* Oepen, Joachim, Severin, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/severin/DE-2086/lido/57c94e2bcc8d85.81971965 (abgerufen am 25.12.2022)
 
== Download für mobile Geräte ==
== Download für mobile Geräte ==
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
Zeile 57: Zeile 325:
[[Kategorie:Bauwerk]]
[[Kategorie:Bauwerk]]
[[Kategorie:Romanische Kirche]]
[[Kategorie:Romanische Kirche]]
[[Kategorie:Geistliches Personal]]

Aktuelle Version vom 3. August 2024, 22:18 Uhr

St. Severin
St. Severin 1909
St. Severin

Die katholische Pfarrkirche St. Severin ist mit 79 Metern die höchste der zwölf romanischen Basiliken Kölns. Sie ist dem Heiligen Severin, dem dritten Bischof von Köln, geweiht. Die Pfeilerbasilika ist eine ehemalige Chorherren-Stiftskirche und liegt an der Straße "Severinskloster" im Stadtteil Altstadt-Süd.

St. Severin - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Severin

Patrozinium St. Severin
Orden/Stift Kollegiatstift
Gründung vor 800
Aufhebung 1802

Geschichte

Auf der Stelle der heutigen Kirche St. Severin wurde über einem römischen Gräberfeld aus dem 1. Jahrhundert am Ende des 4. Jahrhunderts ein kleines Oratorium erbaut. Das Gräberfeld ist heute unter der Kirche wieder ausgegraben worden und kann dort besichtigt werden. Das Oratorium aus dem 4. Jahrhundert war ein nach Westen gerichteter Saal mit halbrunder Apsis und war 9,20 m lang und 7,60 m breit. Ob dieses Oratorium bereits eine christliche Kirche war oder nur zum Totengedächtnis benutzt wurde, ist derzeit nicht bekannt.

Zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert wurde der Kirchenbau vergrößert, indem er zunächst um Seitenräume und eine Vorhalle und später um ein Atrium erweitert wurde. Im 9. Jahrhundert war er bereits zu einer 30 m langen dreischiffigen Basilika ausgebaut und im 10. Jahrhundert errichtete man einen etwa gleich großen Neubau auf festen Fundamenten. Im heutigen Bau sind noch die Doppelarkaden des ehemaligen Chores und Reste der ursprünglichen Außen- und Hochschiffwände erhalten.

Die älteste Nachricht über ein Stift an St. Severin stammt aus dem Jahre 866. Das exakte Datum der Gründung dieses Stiftes konnte noch nicht ermittelt werden, es lag vermutlich im 8. Jahrhundert. Ebenso unsicher sind die Nachrichten über den Hl. Severin, der gegen Ende des 4. Jahrhunderts gelebt hat, der dritte namentlich genannte Bischof von Köln war und dessen Gebeine in einem Schrein in St. Severin verwahrt und verehrt werden. Den Schrein für die Reliquien des Hl. Severin stiftete Erzbischof Herimann III. am Ende des 11. Jahrhunderts.

Im 11. Jahrhundert errichtete man einen neuen Langchor der Kirche mit zwei Seitenchören und die Hallenkrypta. Um 1300 war der Bau abgeschlossen. Teile der Hallenkrypta und der südlichen Apsis aus dieser Zeit sind heute noch erhalten.

Ende des 14. Jahrhunderts folgte ein Nachfolgebau im gotischen Stil, dem der romanische Westturm zum Opfer fiel. Auch das Langhaus wurde in den folgen zwei Jahrhunderten im spätgotischen Stil erneuert. Nachdem man den alten Turm für baufällig gehalten hatte, wurde zwischen 1518 und 1526 ein neuer Turm errichtet und erhielt dann nach 1533 den spitzen Helm. Vorbild für diesen neuen Turm war der Utrechter Domturm. Ab 1479 baute man das Langhaus weiter um. Diese Maßnahmen dauerten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts an.

Danach, vom 16. bis ins 18. Jahrhundert, erfolgten immer wieder umfangreiche Erweiterungen und Renovierungen an der Ausstattung des Inneren der Kirche.

Im Zuge der Säkularisierung in den Jahren 1802 und 1803 wurde das Chorherrenstift aufgehoben und die Stiftskirche zur Pfarrkirche umgewandelt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten eine Reihe von Änderungen und Instandsetzungen an der Kirche, bei denen barocke Ausstattung und Formen im spätromanischen Stil ersetzt wurden.

1945 schlug eine Brandbombe in den Turm an der Ostseite ein und zerstörte große Teile der Kirche. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis 1961 an. Dabei wurden auch die Ausgrabungen unter der Kirche, die man in den Jahren 1925-1943 und 1953-1955 vorgenommen hatte, zugänglich gemacht.

In den Jahren 1969-1985 wurden an der gesamten Kirche statische Sicherungsmaßnahmen vorgenommen.

Ermöglicht durch die Unterstützung des Fördervereins Romanische Kirchen, wurden in den Jahren 1979-1998 Wandmalereien, Ausstattungsstücke und die Einrichtung von Schatzkammer und Schatzschränken restauriert.

Kirchenbücher

ab 1595

Gemeindemitglieder

Personen aus den Kirchenbüchern von St. Severin sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:

Pfarrgemeinde

Die Pfarrgemeinde St. Severin bildet heute einen Pfarrverbund mit den Kirchen St. Severin, St. Maternus, St. Paul und St. Johann Baptist.

Webseite St. Severin

Geistliches Personal

Name geb.(*) gest.(†) Funktion Zeit(raum)     
Thiebald vor 1165 Probst 1136 - 1149
Konrad von Blankenheim 1196 Probst 1165 - 1196
Arnold von Solms 1296 Probst 1279
Adolf von der Mark 1288 1344 Probst 1308
Gerhard von Andernach 1350/1351 Kanoniker 1327
Gobelin Bayart von Rheinberg Kanoniker 1348
Gerhard de Vivario vor 1364 Dekan 1336 - 1341
magister Marcelius von Inghen Kanoniker 1369
Gerhard von Stromberg Kanoniker 1374
Bernhard von Berne Probst 1378
Johannes von Bothe von Tecklenburg 1393 Kanonikatsbewerber nach 1378 - vor 1393
Hubert Molghyn 1390 Probst 1381 - 1390
Elger von Deutz 1398 Probst 1390 - 1398
Johannes Gebinck Kanoniker 1398
Dr. decret. Gottfried Ghenen von Dinslaken Kanoniker 1398
Heinrich Sticher von Bonn 1420 Probst 1398
Adolf van dem Hirtze 1398 Dechant
Gotfridus de Hamerade Kanoniker Ende 14. / Anfang 15. Jh.
Lic. theol. Heinrich Sanderi Kanonikatsbewerber 1403
Baldewin von Dyck Kanoniker 1403
Johannes Lichtrick genannt Hellinck 1431 Kanoniker 1. Hälfte 15. Jh.
Johann von Pempelfort vor 1421 Probst vor 1421
Bacc. art. Johannes Stoibe von Goch Vikar 1438
Heinrich von Kerpen Kanoniker 1456
Christian Geraldi 1468/1469 Kanonikatsbewerber nach 1465 - vor 1468/1469
Hermann Lüttikehus genannt Nagelsmit 1469 Kanoniker vor 1469
Dr. iur, Johannes von Linz Probst 1483
Dr. Dietrich von Moers 1492 Dechant 1458/59 - vor 1492
Dr. decret. Johann Menchen 1504 Probst vor 1504
Johann Ingenwinkel 1535 Probst vor 1535
Johann Tisch Dechant 1550
Georg Lauer der Jüngere, genannt Disch (Tisch) Dekan 1554
Konrad Gerkinck 1591 Kanoniker 1574 - 1583
Johannes von Werne Dechant frühes 17. Jh.
Johannes Nikolaus Claessens (*) 1650 Kanoniker 1623
Johannes Nicolai Claessens (verwandt mit (*)) 1652 Kanoniker 1625 - 1652
Jodocus von Werne der Jüngere Kanoniker 1. Hälfte 17. Jh.

Quelle: Germania Sacra, Kollegiatstift St. Severin, Köln

Kreuterkarte

Die Kirche St. Severin ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-86 - Severinstrasse I.

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

XIII S. Severin - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Severin"

Historisches Archiv der Stadt Köln

Best. 264 Severin - 1158 - 1802

Literatur

Weblinks

Download für mobile Geräte

Online-Führung mit der App "12 Romanische Kirchen"
Logo12RomanischeKirchenApp.jpg Für iOS im App Store
Für Android im Google Play Store


Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter


St. Alban | St. Aposteln | St. Brigida | St. Christoph | St. Jacob | St. Johann Baptist | St. Johann Evangelist | St. Kolumba | St. Kunibert | St. Laurenz | St. Lupus | St. Maria Ablass | St. Maria Lyskirchen | St. Maria im Pesch | Klein St. Martin | St. Mauritius | St. Paul | St. Peter | St. Severin |


Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Stiftskirchen der Stadt Köln im Mittelalter

Domstift St. Peter | St. Gereon | St. Severin | St. Kunibert | St. Cäcilia | St. Ursula | St. Andreas | St. Aposteln | St. Maria im Kapitol | St. Maria ad Gradus | St. Georg |


Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im heutigen Dekanat Köln

Köln-Mitte Hohe Domkirche St. Petrus | St. Agnes | St. Gereon | St. Aposteln | St. Severin |
Köln-Deutz Seelsorgebereich Köln-Kalk/Humboldt/Gremberg | Seelsorgebereich Deutz/Poll | St. Theodor und St. Elisabeth | Seelsorgebereich Am Heumarer Dreieck |
Köln-Dünnwald Heilige Familie | Seelsorgebreich Dellbrück/Holweide | Seelsorgebreich Brück/Merheim
Köln-Ehrenfeld Seelsorgebreich Bocklemünd/Mengenich/Vogelsang | Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus | Seelsorgebereich Ehrenfeld |
Köln-Lindenthal St. Stephan | Seelsorgebereich Sülz/Klettenberg | Seelsorgebereich Lövenich/Weiden/Widdersdorf | St. Pankratius |
Köln-Mühlheim St. Hubertus und Maria Geburt | St. Mauritius |
Köln-Nippes St. Dionysius | Seelsorgebereich Mauenheim/Niehl/Weidenpesch | Seelsorgebereich Nippes/Bilderstöckchen | St. Engelbert und St. Bonifatius |
Köln-Porz St. Maximilian Kolbe | Christus König | Seelsorgebereich Porzer Rheinkirchen |
Köln-Rodenkirchen Seelsorgebereich Köln am Südkreuz | St. Joseph und Remigius | Heilige Drei Könige |
Köln-Worringen Hl Johannes XXIII | St. Pankratius | Seelsorgebereich Kreuz-Köln-Nord |

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Altes Köln. Durch die Nutzung von Altes Köln erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.