St. Maria Ablass: Unterschied zwischen den Versionen
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Die | Die Kirche '''St. Maria Ablass''' war eine dreischiffige Basilika mit westlichem Viereckturm am [[Maria-Ablaß-Platz/Haus-Nr._14|Maria-Ablaß-Platz]] in der nördlichen Kölner Vorstadt [[Schreinsbezirk IX Niederich|Niederich]] im Stadtteil [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Nord]]. | ||
== Eckdaten zu St. Maria Ablass == | |||
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|Patrozinium | |||
|St. Maria | |||
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|Funktion | |||
|Pfarrkirche | |||
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|Gründung | |||
|vor 927 | |||
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|Aufhebung | |||
|1804 | |||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Geschichte der '''Pfarrkirche St. Maria Ablass''' ist eng verknüpft mit der Geschichte der Stiftskirche [[St. Ursula]]. Im Jahre 927 schenkte der Erzbischof Wichfried ''"die in der Nähe gelegene Pfarrkirche der Allerseligsten Jungfrau"'' dem Stift St Ursula. Das in dieser Urkunde erwähnte große Grundeigentum von 60 Morgen Land, das zu der Pfarrkirche gehörte, lässt darauf schließen, dass die Pfarre bereits lange vor dem Jahre 927 bestanden hat. | |||
Nach Überlieferungen soll die ursprüngliche Kirche zu Beginn des 11. Jahrhunderts eingestürzt sein. Nachdem die Pfarrgemeinde nicht in der Lage war, ihr Gotteshaus wieder aufzubauen, soll Kaiser Heinrich II bei seinem Besuch in Köln im Jahre 1021 den Wiederaufbau unterstützt haben. Die damals erbaute Kirche bestand dann bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. | |||
Die Kirche trug im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Namen. In der Urkunde von 927 wird sie als ''"Pfarrkirche der Allerseligsten Jungfrau Maria"'' bezeichnet, später als ''"Kirche der Allerseligsten Jungfrau Maria auf dem Felde"''. Nachdem im 11. und 12. Jahrhundert die Pfarrkirche nahe an Wall und Graben einer neuen Stadtmauer um die Vorstadt Niederich stand, wurde sie als ''"Kirche der Allerseligsten Jungfrau Maria auf dem Walle"'' bezeichnet. Aber bereits im 13. Jahrhundert erwähnt der aus Köln stammende Mönch Cäsarius von Heisterbach in seinem Werk "Dialogus Miraculorum" die ''"Kirche der allerseligsten Gottesmutter Maria, wo der Bischof jährlich am Palmsonntag dem Volke Ablass zu erteilen pflegt"'' und in der folgenden Zeit bürgerte sich der Name ''"St. Maria Ablass"'' ein. | |||
Um die Kirche herum lag der von einer Mauer umgebene Friedhof, dessen östlicher Teil ausschließlich den Stiftsdamen des Ursulastiftes vorbehalten war und der ''"Juffern-Friedhof"'' genannt wurde<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/WPH5MAYG4TNQ6OLNIZVM4GZRBW27GAQ6 Die Pfarrkirche Maria-Ablaß] in: A. G. Stein, "Die Pfarre zur heiligen Ursula in Köln vormals Pfarre von Maria Ablaß", Köln, 1880, S. 14 ff</ref>. | |||
An der Nordseite der Pfarrkirche St. Maria Ablass und verbunden mit ihr stand die Maria-Ablass-Kapelle. Sie ist bis heute erhalten und befindet sich am idyllisch gelegenen Maria-Ablass-Platz. Als kleine Gnadenkapelle blieb sie als Relikt der ehemaligen Pfarrkirche St. Maria Ablass zurück. Die Kapelle ist seit 1527 belegt und wurde gebaut, um ein Marienfresko zu schützen, das sich vorher an der Außenwand der Pfarrkirche befand. Heute wird sie als ''"Hll.-Konstantin-und-Helena-Kirche"'' von der Russisch-Orthodoxen Gemeinde Kölns genutzt. | |||
Im Zuge der Säkularisierung wurde die Pfarre St. Maria Ablass 1804 aufgehoben und die bereits vorher schon baufällige Pfarrkirche im Jahre 1808 abgerissen. | |||
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* F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA226#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 226-235: ''Die vormalige Pfarrkirche und die Kapelle St. Marien-Ablaß''] | * F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - [https://books.google.de/books?id=qiZLAAAAcAAJ&pg=PA226#v=onepage&q&f=false Band 1, S. 226-235: ''Die vormalige Pfarrkirche und die Kapelle St. Marien-Ablaß''] | ||
== Einzelnachweise == | |||
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Version vom 29. Mai 2022, 15:18 Uhr
Die Kirche St. Maria Ablass war eine dreischiffige Basilika mit westlichem Viereckturm am Maria-Ablaß-Platz in der nördlichen Kölner Vorstadt Niederich im Stadtteil Altstadt-Nord.
Eckdaten zu St. Maria Ablass
Patrozinium | St. Maria |
Funktion | Pfarrkirche |
Gründung | vor 927 |
Aufhebung | 1804 |
Geschichte
Die Geschichte der Pfarrkirche St. Maria Ablass ist eng verknüpft mit der Geschichte der Stiftskirche St. Ursula. Im Jahre 927 schenkte der Erzbischof Wichfried "die in der Nähe gelegene Pfarrkirche der Allerseligsten Jungfrau" dem Stift St Ursula. Das in dieser Urkunde erwähnte große Grundeigentum von 60 Morgen Land, das zu der Pfarrkirche gehörte, lässt darauf schließen, dass die Pfarre bereits lange vor dem Jahre 927 bestanden hat.
Nach Überlieferungen soll die ursprüngliche Kirche zu Beginn des 11. Jahrhunderts eingestürzt sein. Nachdem die Pfarrgemeinde nicht in der Lage war, ihr Gotteshaus wieder aufzubauen, soll Kaiser Heinrich II bei seinem Besuch in Köln im Jahre 1021 den Wiederaufbau unterstützt haben. Die damals erbaute Kirche bestand dann bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts.
Die Kirche trug im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Namen. In der Urkunde von 927 wird sie als "Pfarrkirche der Allerseligsten Jungfrau Maria" bezeichnet, später als "Kirche der Allerseligsten Jungfrau Maria auf dem Felde". Nachdem im 11. und 12. Jahrhundert die Pfarrkirche nahe an Wall und Graben einer neuen Stadtmauer um die Vorstadt Niederich stand, wurde sie als "Kirche der Allerseligsten Jungfrau Maria auf dem Walle" bezeichnet. Aber bereits im 13. Jahrhundert erwähnt der aus Köln stammende Mönch Cäsarius von Heisterbach in seinem Werk "Dialogus Miraculorum" die "Kirche der allerseligsten Gottesmutter Maria, wo der Bischof jährlich am Palmsonntag dem Volke Ablass zu erteilen pflegt" und in der folgenden Zeit bürgerte sich der Name "St. Maria Ablass" ein.
Um die Kirche herum lag der von einer Mauer umgebene Friedhof, dessen östlicher Teil ausschließlich den Stiftsdamen des Ursulastiftes vorbehalten war und der "Juffern-Friedhof" genannt wurde[1].
An der Nordseite der Pfarrkirche St. Maria Ablass und verbunden mit ihr stand die Maria-Ablass-Kapelle. Sie ist bis heute erhalten und befindet sich am idyllisch gelegenen Maria-Ablass-Platz. Als kleine Gnadenkapelle blieb sie als Relikt der ehemaligen Pfarrkirche St. Maria Ablass zurück. Die Kapelle ist seit 1527 belegt und wurde gebaut, um ein Marienfresko zu schützen, das sich vorher an der Außenwand der Pfarrkirche befand. Heute wird sie als "Hll.-Konstantin-und-Helena-Kirche" von der Russisch-Orthodoxen Gemeinde Kölns genutzt.
Im Zuge der Säkularisierung wurde die Pfarre St. Maria Ablass 1804 aufgehoben und die bereits vorher schon baufällige Pfarrkirche im Jahre 1808 abgerissen.
Kirchenbücher
ab 1612 bis 1798
Edition Brühl Vol. 229: T 1612-1798; H 1739-1798; S 1760-1798
Gemeindemitglieder
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Maria Ablass sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:
Pfarrgemeinde
Die Pfarrei von St. Maria Ablass bestand bis zum Jahre 1802.
Kreuterkarte
Die Kirche St. Maria Ablass ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-104 - St. Maria Ablass
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Weblinks
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 226-235: Die vormalige Pfarrkirche und die Kapelle St. Marien-Ablaß
Einzelnachweise
- ↑ Die Pfarrkirche Maria-Ablaß in: A. G. Stein, "Die Pfarre zur heiligen Ursula in Köln vormals Pfarre von Maria Ablaß", Köln, 1880, S. 14 ff
Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter | |
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