St. Aposteln: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Ist Stiftskirche::'''St. Aposteln''']] ist eine römisch-katholische Kirche und eine der zwölf großen romanischen Kirchen der Stadt Köln. Die dreischiffige Kirche liegt in der Innenstadt [[Altstadt-Süd]] am Neumarkt an der [[Apostelnstraße/Haus-Nr._1|Apostelnstraße]] zwischen [[Hahnenstraße]] und [[Mittelstraße]]. | [[Ist Stiftskirche::'''St. Aposteln''']] ist eine römisch-katholische Kirche und eine der zwölf großen romanischen Kirchen der Stadt Köln. Die dreischiffige Kirche liegt in der Innenstadt [[Ist in Stadtteil::Altstadt-Süd]] am Neumarkt an der [[Apostelnstraße/Haus-Nr._1|Apostelnstraße]] zwischen [[Hahnenstraße]] und [[Mittelstraße]]. | ||
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Version vom 3. August 2024, 22:22 Uhr
St. Aposteln ist eine römisch-katholische Kirche und eine der zwölf großen romanischen Kirchen der Stadt Köln. Die dreischiffige Kirche liegt in der Innenstadt Altstadt-Süd am Neumarkt an der Apostelnstraße zwischen Hahnenstraße und Mittelstraße.
St. Aposteln - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Aposteln
Patrozinium | Hll. zwölf Apostel |
Orden/Stift | Kollegiatstift |
Gründung | 999/1021 |
Aufhebung | 1802 |
Geschichte
Eine Apostelnkirche wird an dieser Stelle erstmalig erwähnt in der Vita Brunonis, der Lebensgeschichte des heiligen Bruno von Köln. Darin berichtet der Autor Ruotgerus von einer kleinen Kirche, die den heiligen Aposteln geweiht war. Wann genau diese kleine Vorgängerkirche erbaut wurde, ist unbekannt, vermutlich aber bereits im 9. Jahrhundert. Auch aus dem 10. Jahrhundert sind Nachrichten zu einer solchen Kirche überliefert.
Im Anfang des 11. Jahrhunderts wurde die Kirche zu den heiligen Aposteln in ein Stift umgewandelt und ein großer salischer Neubau errichtet, der um das Jahr 1036 abgeschlossen wurde. Als Gründer der Stiftskirche werden der heilige Bischof Heribert oder dessen Nachfolger, Pilgrim, genannt. Teile des salischen sogenannten "Pilgrimbaus" sind heute noch vorhanden.
Zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert wurde die Kirche mehrfach von Feuersbrünsten heimgesucht. Um das Jahr 1150 begann man mit dem Bau eines neuen Westchores und eines 67 Meter hohen Westturms. Vermutlich war diesem Neubau auch ein Brand vorausgegangen. Die westlichen Teile der Kirche wurden im 12. und 13. Jahrhundert häufig umgebaut und eine stärkere Verbindung mit dem Hauptraum hergestellt. Wiederum nach einem Brand im Jahre 1192 wurde mit dem Bau des Drei-Konchen-Chors begonnen, einer Architektur durch die der Chor die Form eines Kleeblatts erhält.
Eine wesentliche Umgestaltung erfuhr die Kirche in den Jahren 1643/44. In die westlichen Turmmauern wurden die heute vorhandenen Eingänge gebrochen und das Gewölbe für die Orgeltribüne eingebaut.
Im Jahre 1762 wurde der Chor mit Freskogemälden geschmückt und 1768 wurde ein neuer Hochaltar errichtet und die Römermauer neben der Kirche abgerissen. 1787 wurden die Gewölbe der Kirche erneuert und die Fenster der Seitenschiffe vergrößert.
1802 wurde das Stift im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und die Kirche nur noch für den Gottesdienst genutzt. Am 19. März 1821 traf ein Blitzschlag die Kirche und beschädigte sie so, dass sie am 9. Februar 1822 wegen Baufälligkeit polizeilich geschlossen werden musste. Ab März 1822 wurde das Gebäude instandgesetzt und ab Juli 1822 wurde wieder Gottesdienst in der Kirche abgehalten. Im Januar 1825 waren die Reparaturarbeiten beendet. Weitere umfangreiche Renovierungen fanden in den Jahren 1871–1891 statt.
Nach erheblichen Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde die Kirche bis 1957 notdürftig restauriert. Von 1961 bis 1975 erfolgten umfangreiche Maßnahmen zur Wiederherstellung des Ostteils der Kirche.
Seit 1. Januar 2010 ist St. Aposteln auch Pfarrkirche der aufgelösten Pfarrgemeinden Dom St. Peter, St. Andreas, St. Kolumba, Groß St. Martin und St. Maria in der Kupfergasse.
Die Kapelle der vierzehn Nothelfer
An der Südseite von St. Aposteln lag der um 1835 abgebrochene Kreuzgang. An der Westseite des Kreuzganges lagen noch mehrere andere Gebäude, und zwar unmittelbar an die Südwand des westlichen Querschiffes die Nothelferkapelle. Der Eingang hierzu befand sich im Umgang. Unter der Kapelle wurde im Jahre 1786 ein Totenkeller angelegt, in dem mehrere Särge aus der abgebrochenen Halle Aufnahme fanden. Die Kapelle wurde im Jahre 1825 abgebrochen.
Die Vierzehn Nothelferstatuen, die aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammen, umrahmen heute den Marienaltar im südlichen Teil des Westhauses. Diese Heiligen werden als Fürbitter in Notlagen und Zeiten der Sorge angerufen. Im 18. Jahrhundert wurden Figuren dieser vierzehn Heiligen gesammelt, die aus verschiedenen Stilepochen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert stammen. Sie wurden um 1898 restauriert; die Farbfassungen stammen größtenteils aus dieser Zeit. Kriegs- und andere Schäden machten 1979 bis 1983 eine erneute Restaurierung erforderlich.
Nothelfer | Material | Erstellung der Skulptur |
---|---|---|
St. Christophorus | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Dionysius | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Erasmus | Holz | 18. Jahrhundert |
St. Eustachius | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Achatius | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
St. Vitus | Holz | 17. Jahrhundert |
St. Georg | Stein | Ende 16. Jahrhundert |
St. Pantaleon | Holz | Ende 17. Jahrhundert |
St. Ägidius | Holz | 16. Jahrhundert |
St. Blasius | Holz | Ende 18. Jahrhundert |
St. Barbara | Stein | um 1500 (vorher Marienfigur) |
St. Katharina | Holz | Anfang 16. Jahrhundert |
St. Margareta | Holz | Anfang 16. Jahrhundert |
St. Cyriakus | Holz | zweite Hälfte 16. Jahrhundert |
Kirchenbücher
Edition Brühl Vol. 209: T 1610-1799; H 1624-1798; S 1624-1798
Gemeindemitglieder
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Aposteln sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:
- Taufregister 1610-1612
- Taufregister, Heiratsregister 1624-1643
- Taufregister, Heiratsregister 1643-1669
- Taufregister, Heiratsregister 1670-1692
- Taufregister, Heiratsregister 1693-1707
- Taufregister, Heiratsregister 1708-1731
- Taufregister, Heiratsregister 1732-1763
- Taufregister, Heiratsregister 1763-1784
- Taufregister, Heiratsregister 1785-1798
- Sterberegister 1666-1709
- Sterberegister 1767-1792
Pfarrgemeinde
St. Aposteln ist die Pfarrkirche mit den Kirchorten St. Andreas, St. Aposteln, St. Maria in der Kupfergasse, St. Kolumba, Groß St. Martin und der ehemaligen Dom-Pfarrei.
Geistliches Personal
Name | geb.(*) | gest.(†) | Funktion | Zeit(raum) |
Friedrich | Dekan | 2. Hälfte 13. Jh. | ||
Richwin | Scholaster | 2. Hälfte 13. Jh. | ||
Arnold von Blankenheim | Kanoniker | 1291 | ||
Gerhard von Erprath | 1305 | Dekan | um 1300 | |
Johann von Straten | Kanonikatsbewerber | 1326 | ||
Engelbertus de Vlericke | Kanoniker | 1. Hälfte 14. Jh. | ||
Johannes von Bachem | 1385 | Vikar | 1335 | |
Gerhard von Berg | 1337 | Scholaster | 1. Hälfte 14. Jh. | |
Johann von Bonn | 1342 | Kanoniker | 1311 - 1331 | |
Hermann von Heiden | Kanoniker | 1342 | ||
Heinrich von Virneburg | 1353 | Propst | vor 1353 | |
Johannes von Ysendike von Xanten | 1358 | Propst | Mitte 14. Jh. | |
Gerhard von Holzweiler | Kanoniker | 1355 | ||
Gerhard de Vivario | vor 1364 | Propst | 1361 | |
Johann von Kelz | Kanoniker | 1364 | ||
Johannes de Witter | Vikar | 1370 | ||
Giselbert Vustinc von Gravensande | Kanoniker | 1374 | ||
Konrad Potter | Kanoniker | vor 1374 | ||
Reimar von Nörvenich | Kanoniker | 2. Hälfte 14. Jh. | ||
Werner von Vallendar | Kanoniker | 2. Hälfte 14. Jh. | ||
Heinrich von Aynresele | Kanoniker | 1376 | ||
Dietrich de Puteo | Dechant | 2. Hälfte 14. Jh. | ||
Bernhard Koddeken der Ältere | Kanoniker | 1378 - 1394 | ||
Johannes Zaffenberg | Kanoniker | 1389 | ||
Gerhard von Töwen | 1409 | Kanoniker | 1393 | |
Dietrich Vonc | Kanoniker | 1396 | ||
Lambert von Orsoy | 1374 | Kanoniker | Ende 14. Jh. | |
Hubert Molghyn | 1390 | Kanoniker | Ende 14. Jh. | |
Thomas in den Leyenhus von Wesel | 1397 | Kanoniker | Ende 14. Jh. | |
baccalarius in iure civili Wilhelm Freseken | 1401 | Propst | 1397 - 1400 | |
Dr. decret. Gottfried Ghenen von Dinslaken | Propst | 1398 | ||
Johann von Rodesberg | Kanoniker | um 1400 | ||
Hermann Geissinck von Winterswijk | vor 1404 | Kanoniker | 1401 | |
Gerhard Cleindynck | 1404 | Propst | vor 1404 | |
Gerlach Buk von Esch | Kanoniker | Anfang 15. Jh. | ||
Antonio Caetani | 1412 | Kanoniker | vor 1412 | |
Johannes Bocholt | 1414 | Dekan | 1414 | |
Rudolf Wilmentorp von Borgeln | Kanoniker | 1419 | ||
Conrad von Ulmen | Kanoniker | 1430 | ||
Riquin von Reyda | Vikar | 1430 | ||
Johannes Thomae von Krefeld | 1441 | Propst | 1431 - 1441 | |
Wynand Loepelman von Geldern | Kanoniker | 1444 - 1496 | ||
Hermann von Rhede | 1485 | Kanoniker | 1458 | |
Johann Hessler der Jüngere | 1482 | Dekan | 2. Hälfte 15. Jh. | |
Konrad Ingenwinkel | 1533 | Propst | 1. Hälfte 16. Jh. | |
Magister Johannes Zurmühlen | 1556 | Kanoniker | vor 1556 | |
Johann Schlosken | Kanoniker | 1558 | ||
Johann Möllmann | Scholaster | 2. Hälfte 16. Jh. | ||
Johannes Fabritius | Dechant | 1645 | ||
Heinrich Kock | Kanoniker | 1649 | ||
Dr. Maximilian Heinrich Burmann | 1648 | 1685 | Scholaster | 2. Hälfte 17. Jh. |
Johannes Bechen | Vikar | 1731 | ||
Franz Anton Salm | Kanoniker | 1751 | ||
Franz Caspar von Krane | Kanoniker | vor 1751 - 1751 | ||
Christian August Josef von Buschmann | 1700 [1] | 1753 | Dekan | - 1753 |
Johann Eberhard Sträter | 1741 | 1811 | Kanoniker | 1782 |
Maria Leonhard Josef Langen | Kanoniker | 1782 | ||
Dr. theol. Johann Georg Schurmann | Kanoniker | um 1800 |
Quelle: Germania Sacra, Kollegiatstift St. Aposteln, Köln
Kreuterkarte
Die Kirche St. Aposteln ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-101 - S. Apostel
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
VIII S. Aposteln - Bezeichnung auf der Keussen-Karte: "S. Aposteln"
Historisches Archiv der Stadt Köln
Best. 204 Aposteln - 1213 - 1802
Literatur
- St. Aposteln. In: Paul Clemen (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 6, IV. Abt., Düsseldorf 1916, S. 102-162
- Das Pfarrarchiv von S. Aposteln in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 71, Köln, 1901, S. 130-183, Digitale Sammlung der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 1, S. 279-300: Die Pfarrkirche zu den hh. Aposteln
Weblinks
- St. Aposteln auf der Webseite des Fördervereins "Romanische Kirchen Köln"
- Kollegiatstift Sankt Aposteln bei KuLaDig (LVR)
Download für mobile Geräte
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