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St. Laurenz

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St. Laurenz in der Mercatorstadtansicht (1571)
St. Laurenz von Norden - Nach einem Gemälde von 1623
Lageplan der Kirche St. Laurenz, L. Arntz, 1929

St. Laurenz war eine ehemalige katholische Pfarrkirche in der Innenstadt im Stadtteil Altstadt-Süd. Der Standort der ehemaligen Kirche entspricht der heutigen Adresse Unter Goldschmied Nr. 11 am Laurenzplatz und wird durch die Straßennamen Laurenzplatz und Laurenzgittergäßchen in der Altstadt in Erinnerung gerufen.

St. Laurenz - Lageplan OpenStreetMap

Eckdaten zu St. Laurenz

Patrozinium St. Laurentius
Funktion Pfarrkirche
Gründung vor 1130 (evtl. bereits im 10. Jahrhundert)
Aufhebung 1803

Geschichte

Die Pfarre St. Laurenz war eine der ältesten Pfarreien der Stadt Köln. Bereits für das 10. Jahrhundert lässt sich ein Bethaus belegen, dass aus einer römischen Palastkapelle hervorgegangen sein soll und an der Stelle der späteren Pfarrkirche gestanden hat. Zu dieser Zeit wird die Kirche erstmalig als "St. Laurentius" urkundlich erwähnt. Um 1170 wird der Friedhof, im Jahre 1176 ein Pfarrer Johannes als "ecclesiasticus Laurentii" genannt. Vermutlich entstand der Neubau einer größeren romanischen Kirche im 12. Jahrhundert. Im Jahre 1316 ließ der Ritter und Schöffe Hilger von der Stessen neben der eine Kapelle zu Ehren des Hl. Sylvester errichten. 1442 wurde das alte Pfarrhaus abgebrochen und an dieser Stelle der Friedhof erweitert.

Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche grundlegend im spätgotischen Stil umgebaut. Am 8. Mai 1441 beschloss man zunächst den Umbau des Mittelschiffes und der Sakristei. Die Sakristei wurde 1442 und das Chorgestühl 1444 erstellt. 1448 wurde die Herstellung der fünf Kreuzgewölbe des Mittelschiffes vereinbart. Im Juni 1448 erfolgte dann die Bauausführung im südlichen Seitenschiff und der anschließenden Seitenkapelle und ab 1449 der Bau des letzten Gewölbes. Als vorläufiger Abschluss des Baus wurde 1454 die Schiefereindeckung der Kirchendächer ausgeführt. Eine steinerne Brücke, die auf einer Empore der Kirche mündete, ermöglichte einen unmittelbaren Zugang zur Pfarrkirche.

Neuerliche Instandsetzungen der Kirche erfolgten im 17. Jahrhundert. 1646 beschloss die Pfarrgemeinde eine grundlegende Renovierung des Kirchengebäudes. Die Grundmauern des westlichen Glockenturms wurden verstärkt, der Durchgang zum Kirchenschiff erweitert und der Turm erhöht. Im Jahre 1662 wurden weitere Instandsetzungen an Kirche und Turm vorgenommen.

Die Pfarre St. Laurenz wurde am 7. Juli 1803 aufgehoben und der Friedhof geschlossen. Die Kirche diente seitdem als Warenspeicher, vornehmlich als Tabaklager. Durch kaiserliches Dekret vom 30. Mai 1806 wurde ein Teil der Pfarre der neuen Dompfarrei einverleibt. Im Jahre 1818 wurde die Kirche vollständig abgerissen und der anliegende Friedhof wurde im folgenden Jahre zur Bebauung aufgeteilt. Die Toten wurden umgebettet und neben der alten Schatzkammer des Domes beerdigt. An der Stelle der ehemaligen Kirche wurde 1821 ein Monumentalbrunnen errichtet, der 1881 einem Moltkedenkmal weichen musste[1].

Kirchenbücher

ab 1621 bis 1803

Gemeindemitglieder

Personen aus den Kirchenbüchern von St. Laurentius sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:

Pfarrgemeinde

St. Laurenz war bis zum Jahre 1803 Pfarrkirche. Danach wurde die Pfarre aufgelöst.

Priester

Im 17. Jahrhundert war der spätere Kölner Generalvikar Anton Wormbs zeitweise Pfarrer an St. Laurenz

Kreuterkarte

Die Kirche St. Laurenz ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-102 - S. Brigida

Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten

Schreinsbezirk

V S. Laurenz

Die Kirche führt als erstes Kirchspiel Kölns ab 1130 Schreinsbücher

Literatur

  • F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 270-272: Die Pfarrkirche zum heil. Laurenz

Einzelnachweise

  1. Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche S. Laurenz. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 53-64


Sulpiz-boisseree-StAposteln.jpg Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter


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