St. Lupus
St. Lupus ist der Name einer ehemaligen katholischen Pfarrei, Pfarrkirche und eines Hospitals in der Kölner Altstadt-Nord an der Ecke der Trankgasse / Maximinenstraße / Johannisstraße. Im frühen 19. Jahrhundert hieß das Gelände auch Lupusplatz. Die Kirche war dem Heiligen Lupus von Sens geweiht, einem frühen Bischof des französischen Erbistums Sens.
St. Lupus - Lageplan OpenStreetMap |
Eckdaten zu St. Lupus
Patrozinium | St. Lupus von Sens |
Funktion | Pfarrkirche |
Gründung | vor 1150 |
Aufhebung | 1803 |
Geschichte
Vorgänger der Kirche St. Lupus war ein Hospital, als dessen Stifter der Hl. Kunibert (623—663) gilt und über das Nachrichten bis ins 7. Jahrhundert zurückreichen. Das Hospital wurde von den sogenannten Schreibrüdern betrieben, deren Namen - "schreien" war ein Synonym für "weinen" - aus ihrer Aufgabe entstanden war, nach dem Tod des jeweiligen Erzbischofs dessen Tod zu beklagen und die Ehrenwache zu halten. Die St. Lupus-, Schrei- oder Reuebrüder übten dieses Amt noch im 16. Jahrhundert aus.
Das Hospital mit der Kapelle an der Ecke von Trankgasse und Maximinstraße vor der römischen Stadtmauer war vermutlich auch eine Pilger- und Fremdenherberge. Nach einer Aufzeichnung des 11. oder 12. Jahrhunderts wurde es von zwölf Brüdern betrieben und unterstand dem Domkapitel. Im Jahre 1398 wurde aus dem Hospitalgebäude ein Pfarrhaus und der dahinter liegende Hof zu einem Friedhof.
Die bereits in den Jahren 1150-1165 erwähnte Kirche ist seit 1171 als Pfarrkirche bezeugt. Drei Jahre später erfolgte die Weihe eines neuen Hochaltars zu Ehren des Hl. Lupus. Das alte Pfarrhaus westlich der Kirche wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts niedergelegt und die alte Kirche durch ein nördliches Seitenschiff und eine östlich angefügte Sakristei erweitert. 1397 erfolgte die Weihe des neuen Gotteshauses. Aus dem Jahre 1540 wird von einem Brand der Kirche berichtet.
1515 wurde eine Josefsbruderschaft an St. Lupus gegründet. Unter der Bedingung, jeden Sonntag dreimal für das Seelenheil der verstorbenen Mitbrüder und -schwestern zu beten, durften Arme gebührenfrei Mitglieder der Bruderschaft werden.
Die Kirche war ein schlichter Saalbau mit dreiseitigem Chor, dem ein nördliches Seitenschiff angebaut war. Die Stadtansicht von 1702 zeigt auch ein südliches Seitenschiff. Westlich stand ein viergeschossiger spätgotischer Turm und ebenfalls westlich der Kirche lag der Friedhof.
Die Pfarrkirche wurde 1803 geschlossen und 1808 abgerissen. Das Gelände - den später sogenannten Lupusplatz - erhielt die neue Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt. Darauf entstand ein Neubau, der später dem Umbau des Hauptbahnhofes zum Opfer fiel[1].
Kirchenbücher
ab 1607 bis 1798
Gemeindemitglieder
Personen aus den Kirchenbüchern von St. Lupus sind zu finden auf unserer Partnerwebseite koelnerbuerger.de:
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1429 Taufregister 1607-1665.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1430 Taufregister 1656-1699.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1431 Taufregister 1699-1706.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1432 Heiratsregsiter 1607-1706.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1433 Taufregister 1707-1732, Heiratsregister 1712-1732.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1434 Taufregister 1732-1775, Heiratsregister 1733-1782, Einwohner 1734.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1435 Sterberegister 1761-1798.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1436 Taufregister 1776-1798, Heiratsregister 1783-1798, Sterberegister 1798.
- [https://koelnerbuerger.de/showsource.php?sourceID=S1437 Taufregister 1772-1792, Findelkinder 1782-1801.
Pfarrgemeinde
St. Lupus war Pfarrei bis ins Jahr 1800.
Nachfolgepfarrei war St. Mariä Himmelfahrt.
Kreuterkarte
Die Kirche St. Lupus ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-39 - Johannisstrasse.
Der Lupusplatz ist zu finden in der Kreuterkarte K 337-95 - Trankgasse (obere und untere).
Topographische_Sammlung_von_Franz_Kreuter/Kreuterkarten
Schreinsbezirk
Literatur
- F.E. Frhr. von Mering/L. Reischert: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des Ursprunges, des Fortganges und Verfalles der Kirchen und Klöster der Stadt Köln, mit besonderer Bezugnahme auf die Kirchen und Klöster der Erzdiözese.; Köln, 1844 - Band 2, S. 258-259: Die Pfarrkirche zum heil. Lupus
Einzelnachweise
- ↑ Arntz/Neu/Vogts (Bearb.): Pfarrkirche S. Lupus. In: Paul Clemen/Hans Vogts/Fritz Witte (Hg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 7, III. Abt., Düsseldorf 1937, S. 65-68
Weblinks
- Artikel St. Lupus (Köln). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Pfarreien der Stadt Köln im Mittelalter | |
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